Sternsinger: Amtszeit von Winfried Pilz wird extern aufgearbeitet
Aachen/Bonn ‐ Als Liedautor und Präsident des Kindermissionswerks wurde Winfried Pilz sehr geschätzt. Doch nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs lassen ‚Die Sternsinger‘ seine Amtszeit unabhängig untersuchen.
Aktualisiert: 30.11.2022
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Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ hat eine unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Jahre 2000 bis 2010 aufzuarbeiten, in denen Winfried Pilz Präsident des Hilfswerks war. Wie das Hilfswerk am Mittwoch mitteilte, soll mit der Untersuchung etwaiges sexuell missbräuchliches Verhalten des ehemaligen Präsidenten während seiner Amtszeit in den Blick genommen werden. Durchgeführt wird die Untersuchung von der Kölner Rechtsanwältin und Mediatorin Dr. Bettina Janssen. Das Kindermissionswerk avisiert einen Zeitraum von sechs Monaten und plant, die Ergebnisse anschließend in einem Bericht zu veröffentlichen.
In einem ersten Schritt hatte das Hilfswerk bereits gemeinsam mit dem Erzbistum Köln einen öffentlichen Aufruf gestartet, um Hinweise auf mögliches Fehlverhalten zu bekommen. Auch wurden Personalunterlagen, Vorstandsakten und andere Schriftstücke analysiert und Gespräche mit Mitarbeitenden geführt. Daraus haben sich, so das Sternsinger-Hilfswerk, nach bisherigem Kenntnisstand „keine Hinweise auf sexuell missbräuchliches Verhalten von Pilz während seiner Amtszeit als Präsident des Kindermissionswerks“ ergeben.
Auf alle relevanten Akten soll nun auch Dr. Bettina Janssen Zugriff bekommen, die zudem weitere Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden führen wird. Die Expertin hatte zuletzt auch eine Untersuchung der Akten aus der Fidei-Donum-Koordinationsstelle durchgeführt.
Das Erzbistum Köln hatte in einem öffentlichen Aufruf vom 29. Juni 2022 darüber informiert, dass sich der 2019 verstorbene Pilz vor seiner Amtszeit beim Kindermissionswerk in den 70er Jahren gegenüber einer schutzbedürftigen Person sexuell missbräuchlich verhalten hat. Der Fall Pilz wurde durch die Missbrauchsstudie des Erzbistums Köln dokumentiert. Ende Juni 2022 hatte das Erzbistum mögliche weitere Betroffene dazu aufgerufen, sich bei den unabhängigen Beauftragten des Erzbistums zu melden. Das Kindermissionswerk schloss sich dem Aufruf umgehend an.
weltkirche.de/sternsinger