Kathedrale St. Stanislaus, Vilnius, Litauen
Ein „kleines, aber wichtiges Land“

Weltkirche-Bischof Meier besucht Litauen

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, reist von Dienstag bis Donnerstag nach Litauen. Geplant ist ein Austausch mit führenden Vertretern der katholischen Kirche, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte.

Erstellt: 18.10.2022
Aktualisiert: 20.10.2022
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Zentrale Themen sind demnach die Entwicklung der Kirche in Litauen und Deutschland sowie gemeinsame europäischen Schritte auf dem Weg zur Weltsynode 2023. Darüber hinaus solle über den Ukrainekrieg und die „schwierige sicherheitspolitische Situation der baltischen Region“ beraten werden.

„Litauen ist, wie seine baltischen Nachbarn, ein kleines, aber wichtiges Land“, betonte der Augsburger Bischof. „Das gilt für die katholische Kirche, die hier so vital und beeindruckend den Kommunismus überlebt hat. Und es gilt ebenso auf der politischen Ebene: Wir Europäer erleben gerade, welche Bedeutung die Ostsee, das ‚Baltische Meer‘, für unsere Sicherheit und unsere Zukunft hat.

Litauen ist unter den baltischen Ländern das einzige mit einer starken katholischen Prägung, bedingt auch durch seine gemeinsame Geschichte mit Polen. Die katholische Kirche überstand die Verfolgung im Kommunismus, die erst mit der wiedergewonnenen staatlichen Unabhängigkeit Litauens im Jahr 1991 endete. Seither blüht das Glaubensleben auf. Vor allem durch das Hilfswerk Renovabis konnte die Kirche in Deutschland dabei Unterstützung leisten.

Begegnung mit deutschen Soldaten geplant

Meier wird den Angaben zufolge in Vilnius mit Erzbischof Gintaras Linas Grusas, dem Vorsitzenden der Litauischen Bischofskonferenz und des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), und weiteren litauischen Bischöfen zusammenkommen. Gesprächspartner ist auch der Apostolische Nuntius für das Baltikum, Erzbischof Petar Antun Rajic. Darüber hinaus ist eine Begegnung mit Katholiken im ländlichen Raum geplant. In der Hauptstadt wolle Meier auch ein Familienzentrum der Erzdiözese Vilnius besuchen, das eine Anlaufpunkt für Geflüchtete aus der Ukraine sei, hieß es.

Geplant ist zudem eine Begegnung mit deutschen Soldaten des Nato-Kontingents in Rukla. Im Hinblick auf eine künftige politische und kulturelle Entwicklung des mittel- und osteuropäischen Raums messe Meier Litauen eine besondere Bedeutung zu, hieß es: „Das Land liegt an der Schnittstelle von Ost und West, historisch verbunden mit Polen und Skandinavien, aber auch mit Russland, und hat damit eine Vermittlerfunktion. Litauen kann uns helfen, Russland besser zu verstehen. Und die Erfahrungen der litauischen Christen können, so hoffe ich, auch dazu beitragen, Brücken zwischen den christlichen Kirchen der westlichen und der östlichen Tradition zu bauen.“

weltkirche.de/kna/dbk