„Hunger nach Bildung“

„Hunger nach Bildung“

Die bundesweite Weihnachtsaktion des Bischöflichen Hilfswerks Adveniat wird am Sonntag in Osnabrück eröffnet. Im Mittelpunkt der Aktion unter dem Motto „Hunger nach Bildung“ stehen in diesem Jahr Bildungsinitiativen der katholischen Kirche in lateinamerikanischen Ländern, wie Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka am Donnerstag in Osnabrück sagte. Das Beispiel-Land ist Chile.

Erstellt: 28.11.2013
Aktualisiert: 22.07.2022
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Die bundesweite Weihnachtsaktion des Bischöflichen Hilfswerks Adveniat wird am Sonntag in Osnabrück eröffnet. Im Mittelpunkt der Aktion unter dem Motto „Hunger nach Bildung“ stehen in diesem Jahr Bildungsinitiativen der katholischen Kirche in lateinamerikanischen Ländern, wie Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka am Donnerstag in Osnabrück sagte. Das Beispiel-Land ist Chile.

Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode wies auf die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Bildung insbesondere für die ärmere Bevölkerung hin. Ausbildung müsse dazu dienen, dem Leben gewachsen zu sein. „Nur wer etwas weiß und durch Bildung Selbstbewusstsein erhalten hat, kann sich frei machen von Unterdrückung und Ausbeutung“, sagte Bode.

Zur Eröffnung der Aktion findet am Sonntag um 10.00 Uhr ein feierlicher Gottesdienst im Osnabrücker St. Petrus-Dom statt. Daran nehmen neben Bode und dem in der Deutschen Bischofskonferenz für Adveniat zuständigen Essener Bischof Franz-Josef Overbeck auch Gäste des Hilfswerks aus Lateinamerika teil. Darunter ist auch der Erzbischof von Concepcion in Chile, Fernando Chomali.

Bild: © Escher/Adveniat

Die Adveniat-Spendensammlung wird in den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember durchgeführt. Im Rahmen der Weihnachtsaktion gibt es in deutschen Städten und Gemeinden rund 100 Informationsveranstaltungen von Adveniat.

Chile: Bildung nur für Reiche

Der chilenische Erzbischof Chomali verwies auf die bestehenden großen Unterschiede zwischen den Gesellschaftsschichten in seiner Heimat. In Chile lebten derzeit rund fünf Millionen junge Menschen, von denen etwa 700.000 weder eine Ausbildung noch Arbeit hätten. Das habe vor allem finanzielle Gründe. Gute Schulen verlangten ein Schulgeld, das sich nur die etwa zehn Prozent ausmachende Schicht der Reichen leisten könnte. Chile gehöre zu den zehn Ländern der Welt, in denen die Schere zwischen Reich und Arm am größten sei, so der Erzbischof. Am stärksten benachteiligt sei die Gruppe der indigenen Bevölkerung.

Adveniat-Geschäftsführer Klaschka betonte die Notwendigkeit, nicht einzelne Bildungsveranstaltungen zu unterstützen, sondern ganze Bildungsprozesse zu fördern, die die sich verändernden Lebenswelten in Lateinamerika in den Blick nehmen. Rund 2.700 solcher Projekte unterstütze Adveniat derzeit, um den „Hunger nach Bildung“ zu stillen. Dafür benötige das Hilfswerk, das sich zu 95 Prozent aus Spenden finanziere, die Unterstützung der deutschen Katholiken.