Grenzenlos engagiert?!

Grenzenlos engagiert?!

Don Bosco Forum ‐ Wie weit geht zivilgesellschaftliche Beteiligung? Wo stoßen Menschen an ihre persönlichen Grenzen? Diese Fragen diskutierten rund 600 Teilnehmer am Wochenende auf dem Don Bosco Forum in Bonn. Trotz so mancher Hürden waren sich die Beteiligten einig: Engagement zahlt sich immer aus.

Erstellt: 25.01.2016
Aktualisiert: 25.01.2016
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Engagement ist ein wichtiger Baustein für eine gerechte Gesellschaft. Besonders junge Menschen müssen die Möglichkeit erhalten, Engagement kennenzulernen und zu gestalten. Das forderten die 600 Teilnehmer des Don Bosco Forums am Wochenende in Bonn. Die Balance zwischen „fordern“ und „nicht überfordern“ zu halten, bleibe aber schwierig. Es gebe keine Alternative zu zivilgesellschaftlicher Beteiligung. Nur so könne das Zusammenleben in einer globalisierten Welt gelingen.

„Engagement zahlt sich immer aus. Wenn Menschen neue Perspektiven eröffnet werden, geben sie dies der Gesellschaft zurück“, sagte Christian Osterhaus, Geschäftsführer der Hilfsorganisation Don Bosco Mondo. So wie Joseph aus Ghana. Er lebte auf der Straße und kam dann in eine Don Bosco Einrichtung. Dort konnte er zur Schule gehen und später in Berlin studieren. Jetzt lebt er in Sierra Leone und ist Direktor eine Nichtregierungsorganisation, die sich für die Stärkung von Frauen und Mädchen einsetzt. „Das, was ich bekommen habe, möchte ich der Gesellschaft zurückgeben, vor allem den benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Sie sollen genauso, wie ich, die Chance erhalten, ihre Talente zu entfalten“, so der 31 jährige Joseph Ayamga.

Bonns Oberbürgermeister gratuliert zum 10. Don Bosco Forum

Der Bonner Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan konnte dies nur unterstreichen: „Don Bosco führt durch sein Engagement und die Projekte Menschen vom Rande der Gesellschaft zurück in ein Leben in Würde. Ohne dieses Engagement wäre unsere Gesellschaft ärmer und kälter.“ Doch auch Risiken dürften nicht vergessen werden. Viele Helferinnen und Helfer stießen auch an ihre Grenzen. Aktuelles Beispiel dafür sei die Flüchtlingsarbeit.

Nach Angaben von Don Bosco Mondo engagiert sich in Deutschland jeder Dritte freiwillig und gemeinnützig, darunter auch immer mehr junge Menschen. Seit 2008 seien mehr als 26.000 junge Menschen mit dem staatlich geförderten Programm „Weltwärts“ ins Ausland gegangen, um sich in sozialen Projekten zu engagieren.

„Ohne Engagement und ehrenamtliche Unterstützer wäre unsere Arbeit bei Don Bosco nicht möglich! Wir alle sind mit dem Don Bosco Virus infiziert und hoffen, dass es in Zukunft noch mehr Menschen sein werden! Je mehr mitmachen, umso besser können wir benachteiligten Kindern und Jugendlichen weltweit helfen“, so Nelson Penedo, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Bonn.

© Don Bosco Mission Bonn

Salesianer in Deutschland

Die Salesianer Don Boscos gründen sich auf den italienischen Geistlichen Johannes Bosco (1815-1888). Der Priester nahm sich vernachlässigter Jugendlicher im beginnenden Industriezeitalter an. Die erste deutsche Niederlassung entstand 1916 in Würzburg, die Deutsche Provinz mit Sitz in München wurde 1935 gegründet. Sie erstreckt sich heute auch auf die Schweiz und zählt rund 280 Mitglieder. (KNA)

Zwei Organisationen - ein Ziel

Gleich zwei Organisationen, die den weltweiten Zentren der Salesianer Don Boscos zur Seite stehen, haben ihren Sitz in Bonn: Don Bosco Mondo und Don Bosco Mission. Als Einrichtung der Salesianer Don Boscos vertritt Don Bosco Mission Bonn die internationalen Anliegen des Ordens in Deutschland. In der Entwicklungsarbeit fokussiert sich Don Bosco Mission ganz besonders auf gefährdete Jugendliche und Straßenkinder und kooperiert intensiv mit katholischen Hilfswerken. Don Bosco Mondo hingegen ist eine rechtlich selbstständige Nichtregierungsorganisation. Sie konzentriert sich auf Bildung, berufliche Ausbildung, Nothilfe und die Vertretung der Rechte von Kindern und Jugendlichen weltweit.