Ausbilden und Zukunft schenken

Ausbilden und Zukunft schenken

Don Bosco Werkstattgespräche ‐ Wie können Jugendliche in Deutschland und in Entwicklungsländern für technische und handwerkliche Berufe - so genannte Blue Collar Jobs - motiviert und begeistert werden? Darüber diskutierten am Freitag rund 100 Experten auf dem Don Bosco Campus in Bonn - und stellten dabei innovative Ideen vor.

Erstellt: 18.03.2016
Aktualisiert: 18.03.2016
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Wie können Jugendliche in Deutschland und in Entwicklungsländern für technische und handwerkliche Berufe - so genannte Blue Collar Jobs - motiviert und begeistert werden? Welche Kampagnen wirken dem sinkenden Image entgegen? Was können deutsche Betriebe von afrikanischen Ausbildungszentren lernen?

Zu diesen und anderen Fragen haben heute rund 100 Experten der Beruflichen Bildung auf dem Don Bosco Campus diskutiert. Unter dem Titel „Blue Collar Jobs – eine weltweite Herausforderung für Wirtschaft, Politik und Entwicklungszusammenarbeit“ analysierten sie in Vorträgen Lösungswege und stellten in Workshops innovative Maßnahmen vor.

BMZ-Staatssekretär hebt wertebasierte Entwicklungspolitik hervor

Dr. Friedrich Kitschelt, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hob bei der Fachveranstaltung auch die Bedeutung beruflicher Bildung in der Flüchtlingskrise hervor: „Berufliche Bildung gibt Menschen Lebens- und Zukunftsperspektiven. Menschen verbleiben in ihrer Heimatregion oder können nach ihrer Rückkehr ihr Herkunftsland beim Wiederaufbau tatkräftig unterstützen“. Staatssekretär Dr. Kitschelt unterstrich auch, dass die Bundesregierung für eine wertebasierte Entwicklungspolitik stehe: „Wir sind davon überzeugt, dass Werte das Fundament für eine nachhaltige und erfolgreiche politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung einer globalisierten Welt bilden.“

Einig waren sich die Teilnehmer, dass Blue Collar Jobs ein wichtiger Hebel sind, um Jugendliche – auch und gerade in Entwicklungsländern – in qualifizierte Beschäftigung zu bringen, nachhaltig Arbeitsplätze zu schaffen und den Menschen durch Bildung die Grundlage für ein menschenwürdiges, selbstgestaltetes Leben zu geben.

Dabei können selbst kleinere, zielgerichtete Maßnahmen sehr effektiv sein. Wie zum Beispiel in Ebolowa in Kamerun. Hier initiierte Don Bosco eine Kampagne, um das Image der Facharbeiterausbildung zu verbessern: Sie starteten im Lokalradio eine Sendereihe zur beruflichen Ausbildung, die über alle Ausbildungszweige informierte und erklärte, was handwerklich-technische Ausbildung bedeutet. Die engagierte Kampagne stieß auf breites Interesse. Und hatte großen Erfolg, denn die Zahl der Einschreibungen für die Facharbeiterausbildung hat sich seitdem verdoppelt.

© Don Bosco Mondo

Salesianer Don Boscos

Gleich zwei Organisationen, die den weltweiten Zentren der Salesianer Don Boscos zur Seite stehen, haben ihren Sitz in Bonn: Don Bosco Mondo und Don Bosco Mission. Als Einrichtung der Salesianer Don Boscos vertritt Don Bosco Mission Bonn die internationalen Anliegen des Ordens in Deutschland. In der Entwicklungsarbeit fokussiert sich Don Bosco Mission ganz besonders auf gefährdete Jugendliche und Straßenkinder und kooperiert intensiv mit katholischen Hilfswerken. Don Bosco Mondo hingegen ist eine rechtlich selbstständige Nichtregierungsorganisation. Sie konzentriert sich auf Bildung, berufliche Ausbildung, Nothilfe und die Vertretung der Rechte von Kindern und Jugendlichen weltweit.