„Der Nahe Osten darf nicht zur christenfreien Zone werden“
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„Der Nahe Osten darf nicht zur christenfreien Zone werden“

Syrien ‐ Nach einem Solidaritätsbesuch fordert Erzbischof Ludwig Schick mehr Solidarität mit den Christen in Syrien und in der gesamten Region. „Mein Appell ist: Der Nahe Osten darf nicht zur christenfreien Zone werden“, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in Damaskus. Nach dem aus Sicherheitsgründen streng vertraulich vorbereiteten Besuch reist Schick weiter nach Libanon und Jordanien. Dort wird er mit christlichen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak zusammentreffen. Begegnungen mit der örtlichen Caritas stehen ebenso auf dem Programm wie ein Gespräch im Haschemitischen Königshaus.

Erstellt: 30.03.2016
Aktualisiert: 17.02.2023
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Nach einem Solidaritätsbesuch fordert Erzbischof Ludwig Schick mehr Solidarität mit den Christen in Syrien und in der gesamten Region. „Mein Appell ist: Der Nahe Osten darf nicht zur christenfreien Zone werden“, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in Damaskus. Nach dem aus Sicherheitsgründen streng vertraulich vorbereiteten Besuch reist Schick weiter nach Libanon und Jordanien. Dort wird er mit christlichen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak zusammentreffen. Begegnungen mit der örtlichen Caritas stehen ebenso auf dem Programm wie ein Gespräch im Haschemitischen Königshaus.

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Der Bamberger Erzbischof zog ein positives Resümee seines 32-stündigen Aufenthaltes in Syrien. Er habe „an verschiedenen Ecken die Schrecken des Krieges gesehen“, aber auch viele Menschen erlebt, die mit großem Engagement Verantwortung übernähmen: „Die Christen arbeiten über Religionsgrenzen hinweg mit allen zusammen, die den Krieg beenden und ein neues Syrien aufbauen möchten. Bei diesem Prozess sind die Christen unverzichtbar.“

Schick forderte erneut dazu auf, stärker die Fluchtursachen in der Region zu bekämpfen. Das sei ihm bei seinem Besuch noch einmal deutlich geworden. Dazu diene vor allem die schulische Ausbildung, in der sich auch die Kirche besonders engagiere.

Um Friedenslösung in Syrien bemühen

In den Gesprächen mit Patriarch Gregorius III. Laham, dem Oberhaupt der Griechisch-Katholischen Kirche, und anderen katholischen, orthodoxen und altorientalischen Bischöfen sei man sich einig gewesen in der Forderung nach einer entschlossenen Fortsetzung der internationalen Bemühungen um eine Friedenslösung für Syrien, betonte Schick. Zudem sei es notwendig, die IS-Terrormilizen zurückzudrängen.

Beim Besuch der Caritas Syrien hatte sich Schick vor allem über Lebensmittelhilfe, medizinische Versorgung und die Hilfen für Familien und Jugendliche informiert. Caritas international aus Deutschland unterstützt die Arbeit der Caritas in Syrien derzeit mit rund 2,5 Millionen Euro.

Patriarch Gregorius III. dankte Schick für die Unterstützung der deutschen Kirche in Syrien: „Ohne den Einsatz vieler Bistümer, der Deutschen Bischofskonferenz und der Caritas könnten wir kaum überleben. Ich danke Deutschland, dass Ihr für uns betet und helft“, so der Patriarch.

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