Justitia et Pax: Vatikan-Dokument schließt wichtige Lücke
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Justitia et Pax: Vatikan-Dokument schließt wichtige Lücke

Deutsche Kommission Justitia et Pax ‐ Das am Donnerstag veröffentlichte Vatikan-Dokument zur Finanzwirtschaft ruft nach Ansicht der Deutschen Kommission Justitia et Pax wichtige ethische Erwägungen zu „gefährlichen Verwerfungen der globalisierten Wirtschaft“ in Erinnerung.

Erstellt: 18.05.2018
Aktualisiert: 18.05.2018
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Das am Donnerstag veröffentlichte Vatikan-Dokument zur Finanzwirtschaft ruft nach Ansicht der Deutschen Kommission Justitia et Pax wichtige ethische Erwägungen zu „gefährlichen Verwerfungen der globalisierten Wirtschaft“ in Erinnerung.

„Zu Recht betont das Dokument, dass Ausgangspunkt der ethischen Betrachtung der Mensch sein muss, der durch seine Arbeit und Kreativität wirtschaftliches Handeln erst ermöglicht“, sagte der Vorsitzende der Kommission, Bischof Dr. Stephan Ackermann. Durch die letzte Finanzkrise seit 2007 seien Arbeitende mit ihren Familien durch unverantwortliche Investitionspolitik von Banken und risikogetriebenem Handelsgebaren von Bankern unmittelbar geschädigt worden. Diese Erkenntnis sei im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten.

Die Finanztransaktionssteuer als eines von mehreren Instrumenten zur Regulierung der Finanzmärkte sei immer noch nicht eingeführt worden, so Ackermann weiter. „Höchste Zeit, dass die Diskussion wieder auflebt und die ethischen Erwägungen aus dem Vatikan dazu beitragen, durch Bewusstseinsbildung eine Transformation des Denkens und Handelns zu erwirken,“ so Bischof Ackermann weiter.

Schon 2008 hatte der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden eine Neuorientierung der globalen Finanzordnung gefordert, die das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt und als Wirtschaftsbereich vorrangig dem Menschen und nicht dem Kapital diene. Die Deutsche Kommission Justitia et Pax hatte sich dabei für die Verhinderung von Hochfrequenzhandel mit lebenswichtigen Rohstoffen und Gütern eingesetzt, zusammen mit dem zivilgesellschaftlichen Bündnis „Steuer gegen Armut“.

Das Papier „Oeconomicae et pecuniariae quaestiones – Erwägungen zu einer ethischen Unterscheidung bezüglich einiger Aspekte des gegenwärtigen Finanzwirtschaftssystems“ ist im Wortlaut bei der Deutschen Kommission Justitia et Pax erhältlich.

© Deutsche Kommission Justitia et Pax/cze