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Chile sagt Weltklimagipfel ab

Klimawandel ‐ Fatales Signal für den Klimaschutz: Nach Brasilien sagt nun auch Chile die Austragung der Weltklimagipfels im Dezember ab. Nur die Begründung ist eine andere.

Erstellt: 30.10.2019
Aktualisiert: 19.10.2022
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Chile hat wegen der anhaltenden Unruhen im Land die Ausrichtung des Weltklimagipfels im Dezember in der Hauptstadt Santiago abgesagt. „Mit großem Schmerz“ habe er entschieden, den Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft und die UN-Klimakonferenz nicht durchzuführen, sagte Chiles Präsident Sebastian Pinera am Donnerstag.

Die Regierung bedaure zutiefst die Probleme und Unannehmlichkeiten, die diese Entscheidung für beide Gipfeltreffen bedeute. Es ist bereits die zweite Absage eines lateinamerikanischen Landes als Austragungsort des Klimagipfels binnen weniger Monate. Ursprünglich war der Gipfel in Brasilien geplant gewesen, dann aber auf Chile verlegt worden, als sich die neue brasilianische Regierung unter Präsident Bolsonaro als COP25-Gastgeber zurückzog.

Es sei nun vordringliche Aufgabe, die öffentliche Ordnung, die Sicherheit der Bürger und den sozialen Frieden wieder herzustellen und alle Kraft dafür aufzuwenden, eine neue soziale Agenda zu erarbeiten, um Antworten auf die wichtigsten Fragen der Bürger zu finden, so der Präsident. Er kündigte einen „breiten und tiefgreifenden Dialog“ an, um den Landsleuten zuzuhören.

Chile wird seit Wochen von Massenprotesten erschüttert, bei denen mehr als 15 Menschen ums Leben kamen. Die Unruhen entzündeten sich an einer Fahrpreiserhöhung und weiteten sich später zu Forderungen nach einer Verfassungsänderung sowie einer anderen Sozialpolitik aus.

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