Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 18.05.2020
Corona-Pandemie ‐ Israel öffnet Gotteshäuser unter Auflagen, südafrikanische Bischöfe sehen wachsenden Unmut und der Taifun Ambo gefährdet Corona-Schutzmaßnahmen auf den Philippinen. Die Kurzmeldungen des Tages.
Aktualisiert: 18.05.2020
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Israel öffnet Gotteshäuser unter Auflagen, südafrikanische Bischöfe sehen wachsenden Unmut und der Taifun Ambo gefährdet Corona-Schutzmaßnahmen auf den Philippinen. Die Kurzmeldungen des Tages.
Übersicht
Israel plant baldige Wiedereröffnung von Gotteshäusern Südafrikas Bischöfe: Unmut bei Bürgern wegen Corona-Maßnahmen Taifun Ambo gefährdet Corona-Schutzmaßnahmen auf den Philippinen Argentiniens Jugend engagiert sich als Caritas-KrisenhelferIsrael plant baldige Wiedereröffnung von Gotteshäusern
Gläubige in Israel können möglicherweise bald wieder in ihre Gotteshäuser zurückkehren. Der Nationale Sicherheitsrat des Landes sowie Vertreter des israelischen Gesundheits- und Innenministeriums einigten sich laut Medienberichten von Sonntag auf entsprechende Bedingungen für die Wiedereröffnung der Gebetsstätten.
Unter anderem soll laut Bericht der Tageszeitung „Haaretz“ für jedes Gotteshaus ein Corona-Beauftragter ernannt werden, der die Einhaltung der Schutzmaßnahmen überwachen soll. Für die Gläubigen sieht der Plan eine Maskenpflicht vor sowie die Pflicht, jeweils einen Sitzplatz Distanz zu halten. Gebetsmaterialien müssen von zuhause mitgebracht werden.
Die am Sonntag vereidigte neue Regierung muss dem Plan noch zustimmen. Synagogen, Moscheen und Kirchen sind seit Ende März im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 auf behördliche Anweisungen geschlossen.
© Text: KNA
Südafrikas Bischöfe: Unmut bei Bürgern wegen Corona-Maßnahmen
Südafrikas Regierung droht im Kampf gegen die Corona-Pandemie das Vertrauen der Bevölkerung zu verlieren. Teils absurde Regulierungen, Ausgangssperren und Polizeigewalt hätten zu Missstimmung beigetragen, warnten die katholischen Bischöfe des Landes (Freitag). Dies könnte dazu führen, dass die Südafrikaner Schutzmaßnahmen bald komplett ignorierten, hieß es aus dem bischöflichen Parlamentsbüro (CPLO). Mancherorts sei dies bereits der Fall.
Ende März hatte Südafrika nebst einer Ausgangssperre eine Reihe strenger Notverordnungen erlassen. Eine der unbegründeten, augenscheinlich „vernunftlosen“ Maßnahmen sei ein Verkaufsverbot warmer Mahlzeiten und Zigaretten, so die Bischöfe. Andere Erlasse wie ein Verkaufsverbot von Alkohol hätten die zuständigen Minister in „moralisierenden Vorträgen“ begründet. Darüber hinaus habe Präsident Cyril Ramaphosa bisher kein Wort über jene Menschen verloren, die während der Ausgangssperre bei Polizeieinsätzen starben. „Die Ordnungskräfte griffen auf unnötige, harte und oft gesetzeswidrige Taktiken zurück und behandelten die Bevölkerung als Feind“, so die Geistlichen.
Am Donnerstag verzeichnete Südafrika knapp 13.000 Infizierte; mehr als die Hälfte davon in der Region um Kapstadt. Ab Monatsende sollen die strengen Maßnahmen schrittweise gelockert werden. Der Höhepunkt der Pandemie wird im Süden des Kontinents jedoch erst für September erwartet.
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Taifun Ambo gefährdet Corona-Schutzmaßnahmen auf den Philippinen
Auf den Philippinen bedroht der erste schwere Wirbelsturm des Jahres die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Taifun Ambo erreichte kurz nach Donnerstagmittag (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 Stundenkilometern und wolkenbruchartigen Regenfällen die Provinz Ost-Samar. Die Evakuierung Zehntausender Menschen mache das Abstandhalten unmöglich und behindere Corona-Hilfseinsätze in den betroffenen Gebieten, sagte ein Sprecher der Polizei örtlichen Medien. Die behördlichen Evakuierungszentren dürften zudem wegen Covid-19 nur die Hälfte ihrer Kapazität für Evakuierte zur Verfügung stellen.
Der katholische Bischof Joel Baylon rief die Gemeinden seines Bistums Albay sowie Familien mit großen Häusern zur Aufnahme von Taifun-Flüchtlingen auf. „Krisenzeiten sind auch die Zeit, unseren Glauben praktisch zu leben“, sagte Baylon dem Nachrichtenportal der Bischofskonferenz. Das Bistum Albay südlich von Manila liegt unmittelbar auf dem Kurs des Taifuns.
Gefährliche Taifune gehören zum Alltag auf den Philippinen, die jährlich durchschnittlich von 20 solcher Stürme heimgesucht werden. Als letzter Taifun des vergangenen Jahres zerstörte Kammuri Anfang Dezember fast 500.000 Gebäude und trieb rund eine Million Menschen in die Flucht.
Die Philippinen belegen nach Japan den zweiten Platz im aktuellen Global Climate Risk Index von Germanwatch. Auf Grund ihrer geografischen Lage im Südpazifik sind sie Einfallstor für Wirbelstürme, die sich über dem Ozean zusammenbrauen und über die Philippinen zum asiatischen Festland ziehen. Die Wucht der Taifune verstärkt sich laut Experten durch den Klimawandel.
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Argentiniens Jugend engagiert sich als Caritas-Krisenhelfer
Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene sind in Argentinien einem Aufruf der Caritas gefolgt, sich für die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Bevölkerungsschichten zu engagieren. Die jungen Freiwilligen organisieren Einkäufe für Senioren, verteilen Lebensmittelpakete, stellen Mund-Nasenschutz-Masken her oder helfen bei alltäglichen Problemen.
"Die Jugend zeigt, dass eine andere Welt mit Solidarität und Hilfe möglich ist", sagte Juan Pablo Gasme von Caritas Argentinien dem privaten katholischen Mediennetzwerk Aciprensa angesichts der enormen Hilfsbereitschaft seiner jungen Landsleute. Schätzungen gehen davon aus, dass die Armutsrate in Argentinien infolge der Corona-Pandemie auf 45 Prozent steigen wird.
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