Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 10.10.2020.

Corona-Pandemie ‐ Aus Flüchtlingslagern in Gaza werden vermehrt Corona-Fälle gemeldet; das Erzbistum Kuala Lumpur schließt wieder seine Kirchen; im Vatikan gilt eine Maskenpflicht und in Polen haben sich 25 Mönche des Nationalheiligtums in Tschenstochau infiziert. Die Kurzmeldungen.

Erstellt: 10.10.2020
Aktualisiert: 08.10.2020
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Aus Flüchtlingslagern im Gaza-Streifen werden vermehrt Corona-Fälle gemeldet; in Kuala Lumpur müssen Kirchen wieder schließen; im Vatikan gilt nun eine Maskenpflicht und in Polen haben sich 25 Mönche des Nationalheiligtums in Tschenstochau mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Kurzmeldungen.

Übersicht

Bericht: Immer mehr Corona-Fälle in palästinensischen Lagern Erzdiözese Kuala Lumpur schließt wieder Kirchen wegen Corona Vatikan führt allgemeine Maskenpflicht ein 25 Mönche des polnischen Nationalheiligtums haben Corona

<a id="palaestina" name="palaestina"></a>Bericht: Immer mehr Corona-Fälle in palästinensischen Lagern

Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen in palästinensischen Flüchtlingslagern ist einem Zeitungsbericht zufolge innerhalb von zwei Monaten auf mehr als das 40-fache gewachsen. Das sagte Philippe Lazzarini, Chef des UN-Hilfswerks für die palästinensischen Flüchtlinge UNRWA, der „Welt“ (Donnerstag). „Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus explodiert aktuell geradezu.“ Bis Juli seien unter den 5,6 Millionen Flüchtlingen, die UNRWA betreue, 200 Fälle gezählt worden. Aktuell seien es 9.000 registrierte Infektionen.

Besonders beunruhigend sei, dass erste Fälle im Gazastreifen registriert worden seien, sagte Lazzarini. Weil das Gebiet von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten ist, sei es bisher auch weniger anfällig für die Ausbreitung des Virus gewesen. „Wenn sie nun auch auf Gaza übergreift, könnte das dramatische Folgen haben. Der Küstenstreifen ist besonders eng besiedelt und nur schwer medizinisch zu versorgen.“

Wegen der Ausbreitung des Virus brauche UNRWA mehr Hilfe von der internationalen Gemeinschaft. Es fehlten Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung für medizinisches Personal. Gebraucht würden mehr Lehrer und eine bessere Infrastruktur für digitalen Unterricht.

© Text: KNA

<a id="malaisia" name="malaisia"></a>Erzdiözese Kuala Lumpur schließt wieder Kirchen wegen Corona

Wegen des Anstiegs von Corona-Fällen werden ab diesem Mittwoch in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur sowie im benachbarten Bundesstaat Selangor alle katholischen Kirchen bis auf weiteres geschlossen. Die Aussetzung der Gottesdienste werde „vor dem 20. Oktober“ überprüft, erklärte die Erzdiözese (Dienstag) auf ihrer Website. Hochzeiten sollten verschoben oder auf maximal 20 Gäste beschränkt werden. Die gleiche Obergrenze gelte für Beerdigungen.

Weiter wurden die Katholiken von Kuala Lumpur und Selangor dringend gebeten, aus Vorsicht nicht zu Gottesdiensten in andere Bundesstaaten zu fahren. In Pahang, Negeri Sembilan und Terengganu sind Gottesdienste weiter erlaubt. Kirchen und Gotteshäuser anderer Religionen waren erst seit Mitte Juni nach viermonatigem Corona-Lockdown wieder geöffnet.

In Malaysia gab es in den vergangenen Tagen einen starken Anstieg der Infektionen. Am Dienstag wurden binnen 24 Stunden 691 Neuinfektionen gemeldet, der höchste Tagesanstieg in Malaysia seit Beginn der Pandemie. Aktuell sind dort 13.504 Corona-Fälle registriert; 10.427 gelten als genesen. 141 Malaysier sind offiziell an der Viruserkrankung gestorben.

© Text: KNA

<a id="vatikan" name="vatikan"></a>Vatikan führt allgemeine Maskenpflicht ein

 

Im Vatikanstaat besteht ab sofort eine Maskenpflicht im Freien. Die Vorschrift gilt auch in vatikanischen Besitzungen außerhalb des Kleinstaats sowie am Arbeitsplatz, wenn die erforderlichen Abstände nicht gewahrt werden können, teilte die Vatikanstaatsleitung am Dienstag in einem Rundschreiben mit. Zudem wird die Beachtung weiterer Hygiene- und Schutzmaßnahmen dringend empfohlen. Über die Einhaltung der Regeln wache die päpstliche Gendarmerie, heißt es in der Anweisung, die ein Korrespondent der italienischen Zeitung „Il Fatto Quotidiano“ auf Twitter veröffentlichte.

In der italienischen Hauptstadtregion Latium gilt bereits seit Samstag eine allgemeine Pflicht zu Schutzmasken im öffentlichen Raum. Die Vorkehrung soll mit einem Regierungsdekret am Mittwoch auf ganz Italien ausgedehnt werden. Bei Übertretungen sind Geldbußen von 400 bis 3.000 Euro vorgesehen.

Gesundheitsminister Roberto Speranza warnte bei der Vorstellung des Gesetzes am Dienstag im Parlament, auch wenn es Italien derzeit besser gehe, dürfe es sich „keine Illusionen“ machen. Die Monate bis zur Einführung eines Impfstoffs würden „Monate des Widerstands“. Die Bürger müssten den „Geist der nationalen Einheit“ wiederfinden, der während des Lockdown im Frühjahr geherrscht habe, so Speranza.

Der Vatikanstaat zählt nach eigenen offiziellen Angaben rund 450 Einwohner. Die Zahl der Personen, die täglich zur Arbeit oder als Besucher das knapp einen halben Quadratkilometer große Territorium betreten, ist um ein Vielfaches höher.

© Text: KNA

<a id="polen" name="polen"></a>25 Mönche des polnischen Nationalheiligtums haben Corona

 

In Polen haben sich 25 Ordensmänner des bedeutenden Wallfahrtsklosters in Tschenstochau (Czestochowa) mit dem Coronavirus infiziert. Das teilten das örtliche Gesundheitsamt und das Paulinerkloster Jasna Gora (Heller Berg) am Mittwoch gemeinsam mit. Zwei an Covid-19 erkrankte Mönche werden demnach in einer Klinik behandelt.

Die übrigen Infizierten begaben sich den Angaben zufolge in einem Quartier außerhalb des Klosters in Quarantäne. Das Nationalheiligtum mit der berühmten Schwarzen Madonna bleibt weiter für Pilger geöffnet. Die Hygienevorschriften für den Wohnbereich des Klosters wurden allerdings verschärft. Gottesdienstbesucher müssen eine Maske tragen, Abstand halten und ihre Hände reinigen.

2019 pilgerten laut offiziellen Angaben 4,4 Millionen Menschen nach Tschenstochau. Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr registrierte das Kloster jedoch deutlich weniger Besucher als sonst. Die Verehrung der Marien-Ikone von Tschenstochau gilt in Polen als Inbegriff für Glaubenstreue.

Polens katholische Bischöfe waren zuletzt kritisiert worden, weil sie sich am Montag zu Beginn ihrer Vollversammlung in Lodz ohne Nase-Mund-Schutz für ein Gruppenfoto dicht nebeneinander gestellt hatten – mehr als 80 Bischöfe. Am Dienstag kamen dann mehrere Bischöfe mit Maske zur Abschlusspressekonferenz und nahmen sie meist auch nicht ab, als sie zu den Journalisten sprachen.

Nach Angaben des polnischen Gesundheitsministeriums starben am Dienstag landesweit 75 Menschen, deren Tod mit Covid-19 in Verbindung gebracht wird. Auch die Zahl der Neuinfektionen sei deutlich angestiegen, zuletzt auf 3.003 binnen 24 Stunden.

© Text: KNA