Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 17.11.2020.

Corona-Pandemie ‐ Österreichs Kirche ruft dazu auf, die Zeit des Lockdown sinnvoll zu nutzen; auf den kanarischen Inseln steigt die Zahl der Obdachlosen und im Amazonasgebiet wurden bereits 35.000 Corona-Tote verzeichnet. Der Überblick.

Erstellt: 17.11.2020
Aktualisiert: 17.11.2020
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Österreichs Kirche ruft dazu auf, den Lockdown sinnvoll zu nutzen; auf den kanarischen Inseln steigt die Zahl der Obdachlosen und im Amazonasgebiet wurden bereits 35.000 Corona-Tote verzeichnet. Der Überblick.

Fast 35.000 Covid-19-Tote im Amazonas-Gebiet

In der Amazonas-Region sind nach Angaben des kirchlichen Amazonas-Netzwerks REPAM bisher fast 35.000 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Neben den 34.864 Toten seien insgesamt 1.432.102 bestätigte Infektionen registriert. Die Daten basierten auf Angaben der Gesundheitsbehörden in Kolumbien, Peru, Ecuador, Bolivien, Brasilien, Surinam und Guayana, teilte der lateinamerikanische Bischofsrat CELAM am Wochenende auf seiner Internetseite mit.

© Text: KNA

<a id="friedenslicht" name="friedenslicht"></a>Wegen Covid: Israelisches Kind holt Friedenslicht aus Bethlehem

Coronabedingte Kreativität braucht es dieses Jahr auch bei der europaweiten Weihnachtstradition „Friedenslicht aus Bethlehem“. So holte diesmal nicht ein österreichisches Kind das Licht aus der Geburtsgrotte Jesu ab, sondern die neunjährige Christin Maria Khoury aus Bethlehem, wie der Sender ORF als Organisator der Aktion (Montagabend) in Linz mitteilte. „Meine Familie und ich sind sehr stolz, Teil dieser Weihnachtstradition zu sein“, so die Schülerin.

Wegen der Auflagen sei es dieses Jahr nicht möglich gewesen, wie gewohnt ein Kind ins Heilige Land zu schicken, so der ORF. Ein Kameramann von vor Ort habe das Friedenslicht nach Tel Aviv gebracht, von wo es per Flugzeug nach Österreich gelangte und seinen Weg auch nach Deutschland nimmt.

Die Aktion „Friedenslicht aus Bethlehem“ wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr im November entzündet ein Kind in der Geburtsgrotte eine Kerze und bringt sie nach Wien. Von dort aus verteilen Pfadfinder das Licht in ganz Europa.

Während der Weihnachtsgottesdienste werden die Kerzen am Friedenslicht angezündet und von vielen Menschen mit nach Hause genommen. Auch tragen es Pfadfinder in Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen, in Einkaufszentren, Rathäuser und zu Politikern, Polizeistationen und Justizvollzugsanstalten, Asylbewerberunterkünften, Altenheimen sowie in benachbarte Moscheen und Synagogen.

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<a id="österreich" name="österreich"></a>Kirche in Österreich: Lockdown „sinnvoll nutzen“ – nicht Zeit totschlagen

Der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, wirbt für eine sinnvolle Nutzung des Corona-Lockdowns. Dies sei nicht nur eine „Zeit des Wartens, bis er vorbei ist“, sondern auch eine Möglichkeit, Sinnvolles zu tun, sagte er laut der Presseagentur Kathpress (Sonntag). „Unsere Zeit ist zu kostbar, um sie totzuschlagen“, so Schipka.

Man solle die kommenden Wochen nutzen „zum Telefonieren, zum Kontaktaufnehmen“, vielleicht mit jemandem, mit dem man schon lange keinen Kontakt hatte. „Wenn in der Zeit der Ausgangssperre jeder zwei Menschen anruft, dann werden in kürzester Zeit unzählige Menschen miteinander in Kontakt sein“, so der Kirchenvertreter.

Die katholische Kirche in Österreich zieht beim angekündigten Corona-Lockdown mit und setzt öffentliche Gottesdienste vorerst aus. In Österreich gilt ein verschärfter Lockdown bis 6. Dezember vor allem für Schulen und Handel. Im Vorfeld gab es auch ein direktes Gespräch mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz. Für persönliche Gebete bleiben die Kirchen offen. Gottesdienste können wie im Frühjahr nur in verschlossenen Räumen und im kleinsten Kreis stellvertretend für die Gemeinde gefeiert werden. Auch die seelsorgliche Begleitung von Kranken und Sterbenden ist weiter möglich.

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<a id="osze" name="osze"></a>Vatikan warnt bei OSZE-Konferenz vor Lockdown für Kirchen

Der Vatikan hat bei einer OSZE-Konferenz in Wien vor coronabedingten Einschränkungen für Religions- und Glaubensgemeinschaften gewarnt. Die Gesetzgeber dürften nicht übersehen, dass derartige Verbote und Beschränkungen tiefgreifende Auswirkungen auf die Freiheit der Religionsausübung hätten, erklärte der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Janusz Urbanczyk, in Wien.

Ferner wirkten sich derlei Maßnahmen auf das religiöse, erzieherische und karitative Handeln der Religionsgemeinschaften aus, so der Vatikanvertreter. Kirchen und Glaubensgemeinschaften spielten durch ihr Engagement im Gesundheitssystem und auch auf moralischer Ebene durch Förderung der Solidarität und Hoffnung in einer Gesellschaft eine „wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Corona-Krise.

Die derzeit stattfindende OSZE-Konferenz thematisiert mögliche Beiträge digitaler Technologien und der Zivilgesellschaft zu Religions- und Glaubensfreiheit. Urbanczyk sprach sich gegen ein zu enges Verständnis von Religions- und Glaubensfreiheit aus, das Religion privatisieren und auf die „Gewissensebene des Einzelnen oder in die geschlossenen Räume von Kirchen, Synagogen oder Moscheen verbannen“ wolle. Dieser Zugang verkenne Sinn und Wesen von Religions- und Glaubensfreiheit in der Öffentlichkeit.

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<a id="libanon" name="libanon"></a>Kirchenführer im Libanon rufen zu Covid-19-Schutzmaßnahmen auf

Die katholischen Kirchen im Libanon haben Richtlinien zum kirchlichen und gottesdienstlichen Leben während des am Samstag beginnenden Lockdowns herausgegeben. Ausgesetzt werden sollen während des zweiwöchigen Lockdowns die Feiern von Taufen und Hochzeiten, heißt es in einer Mitteilung des Rates katholischer Patriarchen und Bischöfe im Libanon von Donnerstag. Dadurch sollen Versammlungen verhindert werden, die gegen Covid-19-Schutzmaßnahmen und Abstandsregeln verstoßen. Kirchliche Versammlungsräume werden geschlossen. Gottesdienste während der nächtlichen Sperrstunden (17 bis 5 Uhr) sind verboten.

Die Teilnehmerzahl bei Gottesdiensten darf nach den neuen Richtlinien ein Viertel der Kapazität der jeweiligen Kirche nicht überschreiten. Ferner gilt Masken- und Abstandspflicht sowie die Pflicht zur Desinfektion von Kirchenräumen. Es sollen keine gemeinschaftlichen Gebetbücher genutzt oder weitergereicht werden.

Die libanesische Regierung hat für den Zeitraum vom 14. bis 30. November weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Unter anderem wird ein alternierendes System für Personenverkehr eingeführt. Fahrzeuge, deren Kennzeichen auf eine gerade Zahl enden, dürfen an Dienstagen, Donnerstagen und Sonntagen verkehren, Fahrzeuge mit ungeraden Endzahlen montags, mittwochs und samstags. Sonntags gilt ein allgemeines Fahrverbot. Öffentliche und Bildungseinrichtungen sowie weite Teile der Privatwirtschaft bleiben geschlossen.

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<a id="spanien" name="spanien"></a>Mehr Obdachlose auf Mallorca durch Corona-Krise

Die Zahl der Wohnungslosen in Palma de Mallorca, die Hilfe brauchen, ist 2020 stark gestiegen. Seit Frühjahr 2019 wuchs sie von 370 auf nun 570, wie die „Mallorca-Zeitung“ (Montag) unter Berufung auf das Rote Kreuz berichtet. Gründe dafür seien Angst vor einer Corona-Erkrankung sowie vermehrter Verlust von Arbeitsplatz und eigener Wohnung. „Es gibt mehr Menschen, die mit den gleichen Hilfsgeldern wie zuvor ihre Miete nicht mehr stemmen können, weil die Kosten gestiegen sind“, heißt es in einer neuen Studie.

Im Zuge des ersten Lockdown im März hatten die Behörden 150 Schlafplätze für Wohnungslose in Turnhallen eingerichtet. Danach waren diese aber wieder aufgegeben und die Sportstätten für ihren eigentlichen Zweck genutzt worden.

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