Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 22.01.2021
Pandemie ‐ Die Philippinen verzeichnen den Corona-Fall Nummer 500.000, der Vatikan beginnt mit der Impfung obdachloser Menschen und in Österreich finden auch weiterhin keine öffentlichen Gottesdienste statt. Der Überblick.
Aktualisiert: 21.01.2021
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Die Philippinen verzeichnen den Corona-Fall Nummer 500.000, der Vatikan beginnt mit der Impfung obdachloser Menschen und in Österreich finden auch weiterhin keine öffentlichen Gottesdienste statt. Der Überblick.
Überblick
Philippinen über 500.000 Corona-Infektionen Brasilien: Rio de Janeiro startet Corona-Impfungen an der Christusstatue Israels Oberrabbiner ruft Fast- und Gebetstag gegen Corona aus Mexiko: 16 Mitglieder einer Familie an Covid-19 gestorben Vatikan beginnt mit Impfung obdachloser Menschen Südafrika: Erzbischof Tutu wirbt für C19-Impfung Österreich: Weiter keine öffentlichen Gottesdienste<a id="philippinen" name="philippinen"></a>Philippinen über 500.000 Corona-Infektionen
Die Corona-Infektionen auf den Philippinen haben die Marke von einer halben Million Fälle überschritten. Am Montag stieg die Zahl nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Manila auf 502.736. Die Philippinen sind nach Indonesien das am zweitstärksten von Corona betroffene Land in Südostasien.
Unterdessen verzögert sich der für Anfang Februar geplante Impfstart. Die Verhandlungen über den Kauf von Impfstoffen von sieben westlichen und chinesischen Firmen seien mit "Unsicherheiten und Konfusionen belastet", schreiben philippinische Medien (Montag).
Auch verstummt nicht die Kritik an der Impfung von Regierungsmitgliedern und Leibwächtern der Regierung mit vermutlich aus China illegal beschafften Impfstoffen. Regierungssprecher dementieren, dass auch Präsident Rodrigo Duterte illegal geimpft worden sei, nachdem sie noch Ende Dezember seine Impfung bestätigt und mit der "nationalen Sicherheit" begründet hatten. Laut einem Medienbericht hat Duterte seinen Leibwächtern untersagt, vor einem Senatsausschuss in der Sache auszusagen.
© Text: KNA
<a id="brasilien" name="brasilien"></a>Rio de Janeiro startet Corona-Impfungen an der Christusstatue
In Rio de Janeiro haben die Corona-Impfungen am Montagnachmittag (Ortszeit) direkt unter der weltberühmten Christusstatue hoch über der Stadt begonnen. Lokale Medien berichteten, dass eine 80-jährige in einem Heim lebende Frau und eine 59 Jahre alte Krankenschwester als erste geimpft wurden. Aufgrund logistischer Probleme habe der symbolträchtige Impfstart aber beinahe verschoben werden müssen.
Da es bei der Zuteilung der Impfdosen durch die Zentralregierung zu Verzögerungen gekommen sei, sei die Impfung erst um 18.20 Uhr Ortszeit, also kurz vor Sonnenuntergang, möglich gewesen. Ein Lokalpolitiker hatte einen Privatjet bereitgestellt, um die ersten Dosen nach Rio de Janeiro zu befördern. Vom Flughafen aus wurden sie dann per Hubschrauber auf den 710 Meter hohen Corcovado-Berg gebracht, auf dem die Christusstatue steht.
An der Impfung unter den ausgebreiteten Armen der Statue gab es aber auch gleich Kritik, weil sich Dutzende Medienvertreter und Politiker auf der engen Plattform gedrängelt hätten. Aufgrund der grassierenden Pandemie gelten in der Küstenstadt eigentlich strenge Regeln zur Vermeidung von Menschenansammlungen.
Die Impfung wurde mit dem chinesischen Impfstoff CoronaVac durchgeführt, der erst am Sonntag eine Notzulassung erhalten hatte. Die Landesregierung von Sao Paulo hatte die insgesamt sechs Millionen Dosen gegen den Widerstand der Zentralregierung ins Land gebracht. Nachdem der von der Zentralregierung favorisierte Impfstoff von AstraZeneca und der Universität von Oxford nicht rechtzeitig nach Brasilien gebracht werden konnte, musste die Zentralregierung notgedrungen die landesweite Massenimpfungen mit dem chinesischen Impfstoff starten.
Die Statue des Christus mit den ausgebreiteten Armen auf dem Berg Corcovado ist Weltkulturerbe und Brasiliens bekanntestes religiöses Wahrzeichen. Sie steht auf einem rund 500 Quadratmeter großen Grundstück auf der Spitze des Berges, das dem Erzbistum Rio de Janeiro gehört. Das 1931 errichtete Monument zieht jedes Jahr rund zwei Millionen Besucher an.
© Text: KNA
<a id="israel" name="israel"></a>Israels Oberrabbiner ruft Fast- und Gebetstag gegen Corona aus
Israels aschkenasischer Oberrabbiner David Lau hat für Donnerstag einen weltweiten Fasten- und Gebetstag gegen die Corona-Pandemie ausgerufen. Geplant ist laut Bericht der hebräischsprachigen Zeitung „Israel HaYom" (Dienstag) die Übertragung eines speziellen Gebets vom sogenannten Rachelsgrab. Die Stätte bei Bethlehem wird in der jüdischen Tradition als Grab der biblischen Stammmutter Rachel verehrt.
Ferner sollen israelweit sowie in der Diaspora Gebetsklassen abgehalten werden. Wer könne, solle an dem Tag bis Mitternacht fasten. Unterstützt wird Laus Anliegen laut Bericht durch den prominenten ultraorthodoxen Rabbiner Chaim Kaniewski. Grund für den Aufruf sind demnach die wieder steigenden Infektions- und Opferzahlen.
Zuvor war bekannt geworden, dass sich auch Laus Vater, der frühere Oberrabbiner Israel Meir Lau (83), infiziert hat, obwohl er bereits die zweite Impfung erhalten hatte. Ihm gehe es aber gut und er zeige keine Symptome, berichteten örtliche Medien am Wochenende.
© Text: KNA
<a id="mexiko" name="mexiko"></a>16 Mitglieder einer Familie in Mexiko an Covid-19 gestorben
In Mexiko sind binnen Monaten 16 Mitglieder einer Familie am Coronavirus gestorben. Wie die Tageszeitung "Milenio" (Dienstag Ortszeit) berichtet, sind die Todesfälle offenbar auf die Teilnahme der Familienmitglieder an der Beerdigung eines an Covid-19 erkrankten Verwandten zurückzuführen. Der erste Todesfall ereignete sich demnach bereits im vergangenen Jahr in Tultepec im Bundesstaat Mexico.
„Ich hatte nicht einmal Zeit zu weinen, ich bin wie betäubt", sagte Jose Martin Chavez Enriquez, der einen Großteil seiner Familie durch die Pandemie verlor. „Das Virus hat fast meine gesamte Familie ausgelöscht. Sie wurden krank und starben", sagt der Spa-Besitzer. Er sei damit an die Öffentlichkeit gegangen, weil „ich möchte, dass die Leute die Krankheit ernst nehmen und sich schützen", sagte Chavez. Ihn selbst habe die traurige Todesserie an den Rand der Zahlungsfähigkeit gebracht, da er für die Beerdigungen, medizinische Behandlung und den Kauf von Sauerstoff habe aufkommen müssen.
© Text: KNA
<a id="vatikan" name="vatikan"></a>Vatikan beginnt mit Impfung obdachloser Menschen
Im Vatikan haben am Mittwochmorgen 25 wohnsitzlose Personen ihre erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Wie Vatikansprecher Matteo Bruni mitteilte, sollen in den nächsten Tagen weitere Bedürftige geimpft werden. Die Menschen seien derzeit in Einrichtungen der päpstlichen Almosenverwaltung in Rom untergebracht.
In der vergangenen Woche hatte das vatikanische Gesundheitsamt mit den ersten Immunisierungen von Bewohnern des Vatikanstaates und Kurienmitarbeitern begonnen. Unter ihnen waren auch Papst Franziskus und sein Vorgänger Benedikt XVI. Franziskus hat wiederholt Regierungen und Behörden weltweit dazu aufgerufen, auch den Ärmsten Zugang zu Impfungen zu verschaffen.
© Text: KNA
<a id="suedafrika" name="suedafrika"></a>Erzbischof Tutu wirbt für C19-Impfung
Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu (89) wirbt für die Impfung gegen Corona. Skeptikern versicherte der frühere anglikanische Erzbischof am Montag: „Es gibt nichts zu fürchten." Laut Tutus Stiftung hat er selbst einen „Schwur" geleistet, sich impfen zu lassen, sobald eine Dosis für ihn verfügbar ist.
In der Mitteilung berichtet Tutu von seinem Kampf als Jugendlicher gegen Tuberkulose. Sie habe ihn „zwei Jahre meines Lebens gekostet, als ich in einem Krankenhaus behandelt wurde", so der frühere Anti-Apartheid-Kämpfer. Zudem kenne er aus eigener Erfahrung das Gefühl von Sorge, „eine vermeidbare Krankheit an seine Liebsten weitergegeben zu haben". An seine Mitbürger appelliert Tutu daher: „Lass Covid-19 nicht länger unser Land oder unsere Welt verwüsten. Lasst euch impfen."
Südafrika ist von allen Ländern Afrikas am stärksten von der Pandemie betroffen. Am Sonntag verzeichnete der Schwellenstaat mehr als 1,3 Millionen Corona-Infizierte insgesamt. Eine große Immunisierungskampagne wird frühestens für April erwartet.
© Text: KNA
<a id="oesterreich" name="oesterreich"></a>Weiter keine öffentlichen Gottesdienste in Österreich
In Österreich wird es bis zum Ende des derzeit gültigen Lockdown (7. Februar) keine öffentlichen Gottesdienste geben. Darauf haben sich die Kirchen und Religionsgesellschaften mit Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) verständigt, wie die Nachrichtenagentur Kathpress am Montag in Wien berichtete. Die Kirchen stünden aber weiterhin für persönliche Gebete offen.
„Unser Ziel muss weiter sein, dass die Infektionszahlen in Österreich nach unten gehen. Die aktuelle Situation erfordert nun weiteres Durchhalten", so Raab. „Ich danke den Kirchen und Religionsgesellschaften für ihren Einsatz und dass sie mithelfen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen", fügte die Ministerin hinzu.
Für den Bereich der katholischen Kirche werden damit erneut jene Regelungen verlängert, die seit dem 28. Dezember gelten und von der Bischofskonferenz festgelegt wurden.
© Text: KNA