Adveniat fordert Schuldenerlass für Lateinamerika

Adveniat fordert Schuldenerlass für Lateinamerika

Südamerika ‐ Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zeigt sich besorgt angesichts einer Volkswirtschaftkrise und einer „explodierenden“ Armutsrate in Süd- und Mittelamerika. „In der Corona-Pandemie dürfen die Banken keine Gewinne auf dem Rücken der von der Wirtschaftskrise besonders betroffenen Staaten in Lateinamerika machen. Notwendig sind deshalb ein Teilerlass und Neuverhandlungen über Auslandsschulden“, forderte der Leiter der Projektabteilung von Adveniat, Thomas Wieland, am Freitag in Essen.

Erstellt: 19.04.2021
Aktualisiert: 13.09.2022
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In Brasilien ist laut einer aktuellen Studie in sechs von zehn Haushalten nicht sicher, ob die Familien ihre Ernährung bis zum Monatsende sicherstellen können. In Argentinien leben demnach inzwischen mehr als die Hälfte der Menschen unter der Armutsgrenze. Besonders betroffen seien Kinder und Jugendliche. In Mittelamerika steigt laut Adveniat die Zahl der Migranten in Richtung USA wieder stark an, weil die Corona-Krise und zwei verheerende Wirbelstürme im Herbst die Wirtschaft zerstört haben.

Das Lateinamerika-Hilfswerk schließt sich einem Appell von Papst Franziskus an, der bei einem Frühjahrstreffen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder gefordert hat. Dies sei ein Gebot globaler Solidarität, sagte Papst Franziskus. Weiter schlug das Kirchenoberhaupt eine Erhebung der „ökologischen Schulden“ der Industriestaaten vor. Diese seien durch die Kostenübernahme für nachhaltige Entwicklung im globalen Süden zu begleichen.

In Zeiten der Pandemie müssten die Gläubiger flexibler reagieren, forderte Adveniat. Die Neuverhandlung und der Teilerlass von Schulden könnten aber nur ein erster Schritt sein. 

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