Müller: Menschen in Afghanistan brauchen Perspektive
Zusammenarbeit ‐ Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will verhindern, dass es nach dem Abzug der Nato aus Afghanistan zu einem neuen starken Anstieg der Flüchtlingszahlen kommt. „Die Menschen brauchen eine Perspektive vor Ort, wenn wir Flüchtlingsströmen vorbeugen wollen. Deshalb ist es wichtig, dass wir den zivilen Aufbau und Entwicklung in Afghanistan auch nach Abzug der internationalen Streitkräfte fortsetzen - mit angepasstem Konzept und strengen Auflagen“, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
Aktualisiert: 28.12.2022
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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will verhindern, dass es nach dem Abzug der Nato aus Afghanistan zu einem neuen starken Anstieg der Flüchtlingszahlen kommt. „Die Menschen brauchen eine Perspektive vor Ort, wenn wir Flüchtlingsströmen vorbeugen wollen. Deshalb ist es wichtig, dass wir den zivilen Aufbau und Entwicklung in Afghanistan auch nach Abzug der internationalen Streitkräfte fortsetzen - mit angepasstem Konzept und strengen Auflagen“, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Müller will nach eigenen Angaben „stärker als bisher“ Nichtregierungsorganisationen in die Aufbauarbeit einbeziehen. Das Land leide massiv unter der Corona-Pandemie, so der CSU-Politiker. Zwei Drittel der Menschen leben demnach in Armut. Ein Drittel der Kinder sei unterernährt, sagte Müller.
Laut Ministerium sind für rund 40 Projekte rund 1.300 Mitarbeiter vor Ort für das Ministerium tätig. Müller lehnt eine pauschale Aufnahme der Ortskräfte nach eigenen Angaben ab: „Für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit stellt sich die Frage nach einer pauschalen Aufnahmezusage für afghanische Ortskräfte nicht.“ Anders als die Bundeswehr werde die Entwicklungszusammenarbeit auch weiterhin vor Ort in Afghanistan tätig bleiben. „Wir sind und bleiben auf Ortskräfte angewiesen, um Projekte und Programme im Land umzusetzen“, sagte Müller.
© KNA