Renovabis verurteilt Lukaschenkos Umgang mit Flüchtlingen
Flucht und Asyl ‐ Nachdem inzwischen Tausende Migranten im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus festsitzen, haben Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerke den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko scharf kritisiert. „Hier werden unschuldige Menschen missbraucht, um die EU zu spalten", warnt Renovabis-Hauptgeschäftsführer Schwartz.
Aktualisiert: 26.07.2022
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Nachdem inzwischen Tausende Geflüchtete im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus festsitzen, haben Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerke den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko scharf kritisiert. „Hier werden unschuldige Menschen missbraucht, um die EU zu spalten, weil der belarussischen Seite das als Vergeltung für die Sanktionen gegen ihr Land angemessen erscheint“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, am Dienstag in München.
Die Hilfsorganisation stehe in direktem Austausch mit Partnern in Polen. Demnach komme es an der polnisch-belarussischen Grenze immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Flüchtlingen und polnischen Sicherheitskräften. „Die Flüchtlinge werden entweder gar nicht erst ins Land gelassen oder sie werden mit Gewalt oder Gewaltandrohung wieder zurück nach Belarus geschickt – entgegen dem internationalen Recht auf Asyl“, so Schwartz.
Das Dilemma: Auf diese neue „Belarus-Route“ und den gezielten Missbrauch von Geflüchteten sei die EU nicht vorbereitet, erklärt der Leiter des Osteuropa-Hilfswerkes. So gelinge es der belarussischen Seite die EU vorzuführen, ja sie zu erpressen. „All das vollzieht sich auf dem Rücken der Flüchtlinge.“
Gemeinsam mit den polnischen Bischöfen appelliert das Hilfswerk daher an die Verantwortlichen in beiden Ländern, den Geflüchteten Hilfe zukommen zu lassen.
KNA/Renovabis/weltkirche.de
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