Missio München: Unterdrückung religiöser Minderheiten nimmt zu
Religionsfreiheit ‐ Zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) warnt das katholische Hilfswerk Missio München vor weltweit wachsender Unterdrückung religiöser Minderheiten. „Leider müssen wir in unseren Partnerländern in Asien und Afrika vermehrt miterleben, wie religiöse Minderheiten - sehr oft sind dies Christen - diskriminiert und angegriffen werden“, berichtet Missio-Präsident Wolfgang Huber.
Aktualisiert: 24.07.2023
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Zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) warnt das katholische Hilfswerk Missio München vor weltweit wachsender Unterdrückung religiöser Minderheiten. „In Artikel 18 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es, jeder habe das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“, betonte Missio-Präsident Wolfgang Huber am Mittwoch in München. „Leider müssen wir in unseren Partnerländern in Asien und Afrika aber vermehrt miterleben, wie religiöse Minderheiten - sehr oft sind dies Christen - diskriminiert und angegriffen werden.“
Nach Angaben des Hilfswerks werden etwa in Indien Christen und Muslime regelmäßig Zielscheibe von Angriffen. „Gerade haben wir erfahren, dass wieder eine katholische Schule im Bundesstaat Madhya Pradesh von rund 500 hinduistischen Extremisten verwüstet wurde“, sagte Huber. Indien wird seit 2014 von der hindunationalistischen Partei BJP regiert.
„Mit ihrer nationalistischen Einstellung fördert die Regierung ein Klima der Angst und des Misstrauens, das sich immer öfter in Gewalt gegen Minderheiten entlädt“, sagte Missio-Referentin Branka Begic. „Der Dialog zwischen den Religionen, der maßgeblich zum friedlichen Miteinander in Indien beigetragen hat, gerät mehr und mehr in Gefahr.“ So sei es wiederholt zu Lynchmorden an Muslimen gekommen, aber auch an Dalits und Indigenen.
Missio Aachen: Bundesregierung muss stärker gegen Menschenrechtsverletzungen autoritärer Regierungen in Asien vorgehen
Das katholische Hilfswerk Missio Aachen warnt vor dem Erstarken populistischer und autoritärer Regierungen im Globalen Süden, die Menschenrechte missachten und verletzen. „In Asien zum Beispiel leiden unter dieser Entwicklung immer stärker die Angehörigen von ethnischen und religiösen Minderheiten. Hass und Gewalt nehmen zu. Das macht uns große Sorgen. Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung in ihrer Asienpolitik dieses Problem zum Thema macht,“ sagte Missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener.
Er wies auch auf die jüngsten Entwicklungen in Myanmar, Indien oder auf den Philippinen hin. „Das Militärregime in Myanmar geht mit immer größerer Brutalität gegen christliche und muslimische Gemeinschaften im Land vor. Es zerstört zum Beispiel Kirchen oder kirchliche Gesundheitseinrichtungen, in denen Menschen mit Corona-Erkrankungen behandelt werden“, sagte Pfarrer Bingener. „Auch die aktuellen Schauprozesse eines Sondergerichts der Militärregierung gegen die Friedensnobelpreisträgerin, frühere Regierungschefin und Außenministerin Aung San Suu Kyi und den früheren Präsidenten Win Myint darf die internationale Staatengemeinschaft nicht einfach so hinnehmen“, forderte der Aachener Missio-Präsident.
© KNA / Missio München