Missio München fordert Ende der Genitalverstümmelung
München ‐ Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (6. Februar) hat das katholische Hilfswerk Missio München ein Ende dieser „menschenverachtenden Praxis“ gefordert. „Weibliche Genitalverstümmelung ist grausam und extrem schmerzhaft. Sie gefährdet nicht nur die Gesundheit der betroffenen Mädchen und Frauen, sondern verletzt ihr Menschenrecht auf Würde und Unversehrtheit“, erklärte Präsident Wolfgang Huber.
Aktualisiert: 24.07.2023
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Deshalb gelte es, die Partnerinnen und Partner von Missio zu unterstützen, dieser sogenannten Tradition ein Ende zu bereiten.
Laut Weltgesundheitsorganisation sind weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Jedes Jahr seien drei Millionen Mädchen gefährdet, Opfer einer Beschneidung zu werden. Besonders verwurzelt sei die Praxis in Afrika, im Nahen Osten und in Südostasien. Nach eigenen Angaben unterstützt Missio München Projekte gegen weibliche Genitalverstümmelung. Dazu gehöre die Arbeit der Ordensfrau Ephigenia Gachiri in Kenia. Sie habe in einer stark betroffenen Region nahe der Hauptstadt Nairobi ein Präventionszentrum gegründet. Dort biete sie mit ihrem Team Workshops an und gehe zu den Menschen in den Dörfern, um aufzuklären.
Im Nachbarland Tansania wiederum hat die katholische Kirche ein Schutzzentrum für Mädchen errichtet, die vor der Beschneidung fliehen, wie es heißt. Auch ehemalige Beschneiderinnen, die sich dem System verweigerten, suchten dort Zuflucht. „Weibliche Genitalverstümmelung ist weniger eine Tradition als ein Geschäftsmodell, das vielen Mädchen und Frauen einen lebenslangen Leidensweg beschert. Wir dürfen nicht nachlassen, ein Umdenken in der Gesellschaft voranzutreiben“, betonte der Missio-Präsident.
Die Ordensschwester Ephigenia Kachiri wird während des Weltmissionsmonats im Oktober 2022 zu Gast bei Missio München und in den bayerischen Diözesen sein, um von ihrer Arbeit zu berichten.
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