Bericht: Über 1.400 außergerichtliche Hinrichtungen in Venezuela
Caracas ‐ In Venezuela sind staatliche Sicherheitskräfte laut einem Bericht der Nichtregierungsorganisation „Provea“ und des Jesuiten-Zentrums Gumilla für mindestens 1.414 außergerichtliche Hinrichtungen verantwortlich. Demnach reduzierte sich die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr mit 3.034 Fällen um mehr als die Hälfte. Die Zahlen seien aber immer noch alarmierend, so die Autoren.
Aktualisiert: 31.01.2023
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In Venezuela sind staatliche Sicherheitskräfte laut einem Bericht der Nichtregierungsorganisation „Provea“ und des Jesuiten-Zentrums Gumilla für mindestens 1.414 außergerichtliche Hinrichtungen verantwortlich. Demnach reduzierte sich die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr mit 3.034 Fällen um mehr als die Hälfte. Die Zahlen seien aber immer noch alarmierend, sagte Alfredo Infante vom Zentrum Gumilla venezolanischen Medien. Ein großes Problem sei zudem die Straflosigkeit, erklärten die Sprecher der beiden Organisationen.
Venezuela leidet seit Jahren unter einer schweren Versorgungs- und Wirtschaftskrise. Wegen der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie staatlicher Repression haben inzwischen rund sechs Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen. Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet berichtete kürzlich über schwere Menschenrechtsverletzungen der Regierung von Präsident Nicolas Maduro wie außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Unterdrückung der Opposition. Die Regierung weist dies als politische Kampagne zurück.
Jüngst leitete der Internationale Strafgerichtshof eine formale Untersuchung zu mutmaßlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Venezuela ein. Untersucht werden sollen auch mögliche Gewalttaten von Regierungsgegnern.
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