Nachrichten aus der Weltkirche
Adveniat zum Welttag des Migranten und Flüchtlings 2024

Noch mehr Venezolaner fliehen vor dem Maduro-Regime

Essen ‐ Das Maduro-Regime in Venezuela fährt das Land vor die Wand, die vergangenen Wahlen wurden mutmaßlich manipuliert. Immer mehr Menschen müssten das Land verlassen, warnt das Hilfswerk Adveniat.

Erstellt: 29.09.2024
Aktualisiert: 25.09.2024
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Migrantinnen und Migranten fliehen „vor Unterdrückung und Übergriffen, vor Unsicherheit und Diskriminierung, vor mangelnden Entwicklungsperspektiven.“ So fasst Papst Franziskus die Fluchtursachen in seiner Botschaft zum Weltflüchtlingstag zusammen, der am 29. September 2024 zum 110. Mal begangen wird. Migranten stoßen „auf viele Hindernisse auf ihrem Weg: Sie sind vor Durst und Hunger erschöpft; sie sind von Mühsal und Krankheit ausgelaugt; sie werden von der Verzweiflung versucht“. Das gilt aktuell in ganz besonderer Weise für die Menschen, die nach den offensichtlich gefälschten Wahlen und der gewalttätigen Unterdrückung der Proteste durch das Maduro-Regime aus Venezuela fliehen.

Der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Martin Maier, stellt fest, dass deshalb die Zahl von Venezolanern, die nach Brasilien, Kolumbien und in andere Nachbarländer fliehen, wieder ansteigen. Ein Teil von ihnen begibt sich nach wie vor auf die lebensgefährliche Fluchtroute durch den Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama. Von den insgesamt 500.000 Flüchtlingen, die 2023 tagelang zu Fuß durch dieses Nadelöhr zwischen Süd- und Mittelamerika liefen und schutzlos kriminellen Banden ausgesetzt waren, kamen 320.000 aus Venezuela. „Die Hoffnungen der Menschen auf Veränderungen in Venezuela werden aktuell niedergeknüppelt. Vielen sehen in der Flucht die einzige Möglichkeit und ihre letzte Hoffnung“, erklärt Pater Maier. Wenn sie in der kolumbianischen Kleinstadt Necoclí, dem Tor zum Darién, ankommen, sei ihnen nicht klar, auf welche Gefahren sie sich einlassen. Im Darién-Dschungel, dem einzigen Stück zwischen Süd- und Nordamerika ohne jede Straße, sind die Flüchtenden zahlreichen Gefahren ausgesetzt: Vergewaltigungen, Raubüberfällen, Diebstählen, Menschenhandel und Verschleppung durch kriminelle Banden, die das Gebiet kontrollieren und es gezielt auf die Migrantinnen und Migranten abgesehen haben, aber auch natürliche Gefahren wie schnell ansteigende Flüsse, steile Berge, tiefe Abgründe und wilde Tiere.

Seit vielen Jahren steht das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit seinen Partnerinnen und Partnern vor Ort den Flüchtenden in Necoclí wie auch in anderen Ländern bei: Flüchtende finden entlang der Fluchtrouten in sicheren Unterkünften Schutz, werden mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten versorgt. Die Adveniat-Partnerinnen und -Partner bieten rechtliche Hilfestellung, geben Informationen zur Route sowie Gefahren und stellen sichere Unterkünften auf der Strecke zu Verfügung. Die Flüchtenden können sich zu Gruppen zusammenschließen, um sich vor Menschenhändlern zu schützen, oder erhalten in Ausbildungsprojekten die Chance auf einen Neuanfang. Neu eröffnet wurde in diesem Jahr dank der Spenderinnen und Spender von Adveniat eine Suppenküche in Necoclí, in der täglich bis zu 500 Menschen versorgt werden können.

Mit dieser Hilfe lebt Adveniat Christsein im Sinne von Papst Franziskus, der in seiner Botschaft schreibt, dass Gott sich mit den Männern und Frauen auf der Flucht identifiziere – „insbesondere mit den Letzten, den Armen, den Ausgegrenzten –, als wolle er das Geheimnis der Menschwerdung ausdehnen. Deshalb ist die Begegnung mit Migranten wie mit jedem Bruder und jeder Schwester in Not zudem Begegnung mit Christus“. Viele Migrantinnen und Migranten würden Gott als Weggefährten erfahren. „Dank ihm gibt es entlang des Weges gute Samariter.“

Adveniat