Banner der katholischen Friedensbewegung Pax Christi in einer Kirche
Trotz wiederholter Angriffe auf Handelsschiffe

Katholische Friedensbewegung gegen Militäreinsatz im Roten Meer

Berlin  ‐ Kein Krieg vor Handelsrouten – die Friedensbewegung Pax Christi warnt vor einer militärischen Intervention gegen die Huthi-Rebellen im Roten Meer. Die Folgen davon könnten alle Befürchtungen übersteigen.

Erstellt: 28.01.2024
Aktualisiert: 26.01.2024
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Deutsche Bundeswehr und Marine sollen sich nach Aussage der katholischen Friedensbewegung Pax Christi nicht an Militäraktionen gegen die jemenitischen Huthi-Rebellen im Roten Meer beteiligen. Eine militärische Einmischung würde eine „Entgrenzung der neuen Nationalen Sicherheitsstrategie“ bedeuten und könne zu einer „überregionalen, nicht mehr absehbaren internationalen Auseinandersetzung“ führen, erklärte der Sprecher der deutschen Pax Christi-Kommission, Christof Grosse, am Donnerstag in Berlin. „Wenn Militär zum Schutz von Handelsrouten und des Reichtums unserer westlichen Gesellschaften eingesetzt werden soll und dieses Ziel immer offener eingestanden wird, so kritisiert die Kommission dies als fortschreitende Militarisierung der deutschen Außenpolitik.“

Seit Dezember ist es im Roten Meer immer wieder zu Angriffen auf Handelsschiffe durch die Huthi gekommen. Die muslimisch-schiitische Miliz kontrolliert große Teile des Bürgerkriegslandes Jemen, so auch das Küstengebiet zum Roten Meer im Westen. Die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer verübten die Huthi nach eigenen Angaben in Solidarität mit der Hamas im aktuellen Nahost-Krieg. Die EU hatte deswegen jüngst unter dem Namen „Aspis“ eine Militärmission im Roten Meer angekündigt. Auch die deutsche Marine soll sich daran beteiligen.

Der Einmischung der Huthi in den Gazakrieg dürfe vonseiten Deutschlands und der EU ausschließlich mit Diplomatie und Vermittlungsangebote begegnet werden, mahnte Pax Christi. „Jeder Gruppenzwang innerhalb der EU bzw. jede vermeintliche Bündnisverpflichtung ist fehl am Platz.“ Die Friedensbewegung ruft die Zivilgesellschaft dazu auf, „das neokoloniale Flottenabenteuer konsequent abzulehnen“.

KNA