Konflikt um Anerkennung eigenständiger Kirche in der Ukraine

Bulgariens Orthodoxie auf Distanz zu Moskauer Afrika-Mission

Athen/Sofia ‐ Die bulgarische orthodoxe Kirche geht auf Distanz zu den Missionsbestrebungen der russisch-orthodoxen Kirche in Afrika.

Erstellt: 02.03.2023
Aktualisiert: 16.03.2023
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Der Heilige Synod des Patriarchats von Bulgarien beschloss, dass sein Klerus vorerst auf jegliche Konzelebration und Zeremonien mit dem von Moskau zum „Patriarchalexarchen“ von Afrika ernannten Metropoliten Leonid Gorbatschow von Klin verzichten wird, wie das Nachrichtenportal „Orthodox Times“ (Donnerstag) berichtet.

Hintergrund ist der Konflikt um die Anerkennung der 2018 gegründeten eigenständigen „Orthodoxen Kirche der Ukraine“. Das Moskauer Patriarchat kündigte die kirchliche Gemeinschaft mit dem Patriarchat Konstantinopel und allen anderen orthodoxen Kirchen auf, die diese anerkennen. Dazu zählt auch das Patriarchat von Alexandrien, zu dessen Zuständigkeitsbereich traditionell ganz Afrika gehört.

Moskau gründete im Dezember 2021 ein eigenes Exarchat für Afrika und breitet sich seither verstärkt auf dem Kontinent aus. Das Patriarchat von Alexandrien beschloss im vergangenen November in einer kirchenrechtlich umstrittenen Entscheidung, Metropolit Leonid „wegen einer Reihe von kanonischen Vergehen“ abzusetzen und die „kirchlich-politischen Theorien über die Seelsorge der russischen Welt in der ganzen Welt auf der Grundlage der Nationalität“ zu verurteilen. Zugleich beschloss es seinerseits den Abbruch der kirchlichen Gemeinschaft mit Moskau und seinem Patriarchen Kyrill I., den der alexandrinische Patriarch Theodoros II. seither bei Gottesdiensten nicht mehr in einer Gedenkformel erwähnt.

Die Leitung des bulgarischen Patriarchats befasste sich nun mit dem Thema auf der Grundlage eines Schreibens von Theodoros II. Das Gremium beschloss, den Brief an den Ausschuss für Kirchenrecht der Synode zur gründlichen Untersuchung zu schicken. Bis zu einer endgültigen Entscheidung des Heiligen Synods solle auf gemeinsame Gottesdienste mit Leonid verzichtet werden, beschloss das Gremium bei drei Gegenstimmen.

KNA