Bischof Oster: Theologisch spielt die Musik heute eher anderswo
Passau ‐ Der Passauer Bischof Stefan Oster sieht die Theologie in Deutschland nach dem Tod von Benedikt XVI. auf dem absteigenden Ast.
Aktualisiert: 06.01.2023
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„Was die Theologie angeht, lebt man eher noch von einigen großen Gestalten – Joseph Ratzinger war vielleicht der letzte von ihnen mit Weltgeltung“, sagte Oster den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Freitag). „Aber solche Zeiten sind nun auch vorbei. Theologisch spielt die Musik heute eher in anderen Ländern.“
Oster betonte zudem, dass es nicht die deutsche Kirche gebe, sondern die katholische Kirche in Deutschland. „Wir sind keine Sonderwelt.“ Der Bischof ergänzte: „Andererseits ist es so, dass wir mit zu den reichsten Kirchen der Welt gehören. Vieles in der Weltkirche wird mitfinanziert aus Deutschland. Insofern ist Einfluss da.“
Über den gestorbenen früheren Papst Benedikt XVI. sagte Oster weiter: „Einerseits hat er das Papsttum insofern entzaubert, als dass jetzt klar ist: Ein Papst muss nicht im Amt sterben. Andererseits ist er damit auch sehr im Heute: Auch Bischöfe sind früher im Amt gestorben – und heute ist längst klar, dass sie mit 75 ihren Rücktritt einreichen müssen.“
Auf die Frage, ob man die Kirche in Deutschland in Rom skeptisch beobachte, antwortete Oster: „Natürlich, das hören wir ja allenthalben. Da fragt man sich, wo die Reise hingeht und ob die sich irgendwie selbstständig machen in Deutschland.“
KNA