„Ecclesia in America“ – 15 Jahre danach
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„Ecclesia in America“ – 15 Jahre danach

Am Sonntagabend hat der Papst im Petersdom die Teilnehmer des Kongresses „Ecclesia in America“ gegrüßt, der in diesen Tagen im Vatikan stattfindet. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Benedikt XVI. an die aktuellen Herausforderungen auf dem amerikanischen Kontinent – darunter den Säkularismus, die Armut und den Drogenhandel.

Erstellt: 11.12.2012
Aktualisiert: 22.06.2022
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Am Sonntagabend hat der Papst im Petersdom die Teilnehmer des Kongresses „Ecclesia in America“ gegrüßt, der in diesen Tagen im Vatikan stattfindet. Bei dieser Gelegenheit erinnerte Benedikt XVI. an die aktuellen Herausforderungen auf dem amerikanischen Kontinent – darunter den Säkularismus, die Armut und den Drogenhandel.

Die Gläubigen seien aufgerufen, die Neuevangelisierung zu leben, die auf der Liebe und Wahrheit in Christus basieren müsse, so der Papst. Der Kongress findet genau 15 Jahre nach der Sonderversammlung der Weltbischofssynode für Amerika statt, die Benedikts Vorgänger damals einberufen hatte. Das nachsynodale Schreiben „Ecclesia in America“, das Johannes Paul II. im Januar 1999 in Mexiko übergab, habe schon damals Schwierigkeiten vorweggenommen, die auch heute noch akut seien, so Benedikt XVI.:

„Da schreiten zum Beispiel der Säkularismus, aber auch bestimmte religiöse Gruppen immer weiter voran, was zu vielen Problemen führt. Auch die Erziehung zur Kultur des Lebens bleibt eine dringende Notwendigkeit, weil sich eine verbreitete Mentalität gegen die Würde der Person richtet und die Einrichtung der Ehe und der Familie nicht schützt. Wie können wir außerdem nicht besorgt sein über schmerzliche Phänomene wie Emigration oder Gewalt, organisierte Kriminalität, Drogenhandel, Korruption oder Waffenhandel? Und was sollen wir erst angesichts der haarsträubenden Ungleichheit sagen und angesichts der Armut, die von zweifelhaften wirtschaftlichen, politischen und sozialen Maßnahmen sogar noch geschürt wird?“

Mit Christi Botschaft dem Elend entgegenwirken

Zur Lösung der genannten Probleme müssten Überlegungen auch technischer Art angestellt werden, so der Papst. Allerdings wisse die Kirche, dass letztlich nur Christi Botschaft zu echter Verbesserung beitragen könne, so Benedikt XVI.:

„Das ist die entscheidende Macht, die den amerikanischen Kontinent verändern wird. Liebe Freunde, die Liebe des Herrn drängt uns dazu, hingebungsvoll seinen Namen durch Amerika zu tragen und ihn frei und mit Enthusiasmus zu den Herzen aller seiner Einwohner zu bringen. Es gibt keine befriedigendere oder wohltuendere Arbeit als diese. Es gibt keinen größeren Dienst, den wir unseren Brüdern und Schwestern erweisen können.“

Diese Neuevangelisierung werde unterstützt durch eine angemessene Katechese sowie eine korrekte und fortwährende doktrinäre Bildung, so der Papst an Priester, Diakone und Ordensschwestern gerichtet weiter. Benedikt XVI. unterstrich in diesem Kontext die Notwendigkeit „vollständiger Treue gegenüber Gottes Wort und dem kirchlichen Lehramt“. Diese Treue sei nötig, um auf die „tiefsten Fragen und Hoffnungen des menschlichen Herzens“ antworten zu können:

„Das Zeugnis eures Glaubens wird auf diese Weise beredsamer und eindringlicher sein, und ihr werdet in Einheit wachsen in der Ausfüllung eures Apostolats. Ein erneuerter missionarischer Geist und eifrige Großzügigkeit in eurem Einsatz werden eine unersetzliche Beigabe zu dem sein, was die Universalkirche erwartet und was sie von der Kirche in Amerika braucht.“

Hintergrund

An dem Kongress „Ecclesia in America“ nehmen bis Mittwoch rund 250 Vertreter aus Kirche und Politik der Länder Süd-, Mittel-, und Nordamerikas teil, unter ihnen die Kardinäle von Toronto und Boston, Thomas Collins und Patrick O`Malley, sowie Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras. Organisatoren sind die päpstliche Lateinamerika-Kommission sowie der Orden der Kolumbus-Ritter. Das Treffen folgt auf die erste Synode der amerikanischen Bischöfe vor genau 15 Jahren im Vatikan. Es orientiert sich am Apostolischen Schreiben „Ecclesia in America“, in dem Papst Johannes Paul II. (1978–2005) die Einheit und den Zusammenhalt der Ortskirchen betont hatte.