UN: Rückgang bei weltweiten HIV-Neuinfektionen
Aids ‐ Der weltweite Kampf gegen Aids macht Fortschritte. Laut dem am Mittwoch in Genf vorgestellten Jahresbericht des UN-Programms zur Aids-Bekämpfung (UNAIDS) sank 2013 die Zahl der Neuinfektionen weltweit auf 2,1 Millionen. 2001 waren es demnach noch 3,4 Millionen. „Ein Ende der Epidemie ist möglich“, sagte UNAIDS-Direktor Michel Sidibe. Dafür müssten aber besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen besser versorgt werden.
Aktualisiert: 26.07.2022
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Der weltweite Kampf gegen Aids macht Fortschritte. Laut dem am Mittwoch in Genf vorgestellten Jahresbericht des UN-Programms zur Aids-Bekämpfung (UNAIDS) sank 2013 die Zahl der Neuinfektionen weltweit auf 2,1 Millionen. 2001 waren es demnach noch 3,4 Millionen. „Ein Ende der Epidemie ist möglich“, sagte UNAIDS-Direktor Michel Sidibe. Dafür müssten aber besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen besser versorgt werden.
Seit 2001 ist nach Angaben des Berichts die Zahl der Neuinfektionen um 38 Prozent gesunken, bei Kindern sogar um 58 Prozent. 2013 steckten sich demnach 240.000 Kinder neu an; 2001 waren es noch 580.000. Ein Grund für sinkende Neuinfektionen sei vor allem die bessere Verfügbarkeit von Medikamenten für HIV -infizierte Schwangere in Ländern wie Malawi, Namibia und Ghana, so die UN-Organisation.
UNAIDS sieht trotz dieser Erfolge große Herausforderungen für die Zukunft. Zwar steige die Versorgung von Infizierten deutlich. 2013 bekamen demnach weltweit knapp 13 Millionen Menschen Medikamente; 2012 waren es noch etwa 10,6 Millionen. Jedoch seien dies immer noch nur etwa 37 Prozent der HIV -Infizierten. 22 Millionen warteten noch immer auf die benötigte medizinische Versorgung. Zudem wüssten von den rund 35 Millionen Menschen mit einer HIV -Infektion weltweit nur 19 Millionen, dass sie überhaupt infiziert sind.
Afrika am stärksten betroffen
Ein Großteil der HIV -Infizierten – fast 25 Millionen – leben nach UN-Angaben in Afrika südlich der Sahara. In dieser Region habe es auch 70 Prozent aller weltweiten Neuansteckungen 2013 gegeben. Zudem sei die Zahl der Menschen im Nahen Osten, die an Aids starben, seit 2005 um 66 Prozent gestiegen. Ein Großteil der Betroffenen lebe in der Ukraine sowie in Russland.
Die Stiftung Weltbevölkerung begrüßte die positive Entwicklung. Damit bestätige sich, dass sich Investitionen in Programme zur Aufklärung und Verhütung auszahlten, sagte die Geschäftsführerin der Stiftung, Renate Bähr. Dennoch seien 2,1 Millionen Neuinfektionen noch immer zu viel. Künftig müssten vor allem Mädchen und junge Frauen verstärkt in die Maßnahmen gegen Aids einbezogen werden. Diese Gruppe sei bislang vernachlässigt worden, so Bähr.
Weltweit leben laut dem UN-Bericht 35 Millionen Menschen mit HIV . Seit Beginn der Epidemie hätten sich 78 Millionen mit dem Virus angesteckt. Allein 2013 starben 1,5 Millionen Menschen an der Immunschwächekrankheit. Die Zahl der Todesfälle ging seit dem Höchststand im Jahr 2005 um 35 Prozent zurück; damals waren es 2,4 Millionen.