Deutsche Bischöfe würdigen jüdisch-katholische Beziehungen
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Deutsche Bischöfe würdigen jüdisch-katholische Beziehungen

Interreligiöser Dialog ‐ Bischof Heinrich Mussinghoff und Weihbischof Hans-Jochen Jaschke haben am Mittwoch in Rom die Große Synagoge besucht. Hierbei trafen sie auch zu einem Gespräch mit dem römischen Oberrabbiner Riccardo Di Segni zusammen. Anlass des Besuchs war die Verabschiedung der Konzilserklärung „Nostra aetate“ vor 50 Jahren.

Erstellt: 10.09.2015
Aktualisiert: 10.09.2015
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Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff und der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke haben am Mittwoch in Rom die Große Synagoge besucht. Hierbei trafen sie auch zu einem Gespräch mit dem römischen Oberrabbiner Riccardo Di Segni zusammen. Begleitet wurden die beiden deutschen Bischöfe von den Rabbinern Jona Pawelczyk-Kissin aus Heidelberg und Jaron Engelmayer aus Israel. Anlass des Besuchs war die Verabschiedung der Erklärung „Nostra aetate“ durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) vor 50 Jahren, am 28. Oktober 1965.

Mussinghoff reiste in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) nach Rom. Jaschke leitet die Unterkommission für den Interreligiösen Dialog.

Di Segni sagte, der gemeinsame Besuch der deutschen Bischöfe und Rabbiner habe eine hohe symbolische Bedeutung. Vor 10 oder 20 Jahren wäre es nicht möglich gewesen, dass Vertreter christlicher Konfessionen gemeinsam mit Rabbinern eine Synagoge besuchten.

Mit ihrem Besuch in der römischen Synagoge wollten sie jene bekannten und weniger bekannten Juden würdigen, die sich schon wenige Jahre nach der Schoah für den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Christen eingesetzt hätten, sagte Mussinghoff in seiner Ansprache. Mussinghoff erinnerte namentlich an den im April im Alter von 99 Jahren verstorbenen früheren Oberrabbiner Elio Toaff. Er war Gastgeber des Besuchs von Johannes Paul II. in der großen Synagoge 1986. 

Die Konzilserklärung „Nostra aetate“ (In unserer Zeit) behandelt das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen und gilt als Meilenstein im katholisch-jüdischen Dialog.  

In seiner Ansprache würdigte Mussinghoff die Konzilserklärung als „Dokument der Umkehr“. Die katholische Kirche habe sich darin „von einer Kultur der Vorurteile, der Missachtung und der Gleichgültigkeit gegenüber den Juden abgewendet und die theologischen Grundlagen für ein Verhältnis der Wertschätzung, des Dialogs und der Freundschaft gelegt“, so Mussinghoff. Zugleich betonte der Aachener Bischof eine „besondere Verantwortung“ der katholischen Kirche in Deutschland angesichts der Schoah.

Der Besuch der großen Synagoge am Tiberufer bildete den Abschluss einer Veranstaltungsreihe, mit der die Deutsche Bischofskonferenz den Jahrestag der Konzilserklärung „Nostra aetate“ beging.

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