Papst: Bischöfe sollen keine Fürsten sein
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Papst: Bischöfe sollen keine Fürsten sein

Kirche der Armen ‐ Papst Franziskus hat erneut Wohlstandsdenken bei Bischöfen und Priestern verurteilt. Bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz erinnerte er daran, dass Jesus der Diener aller gewesen sei und „kein Fürst“. An diesem Beispiel sollten sich die Mächtigen in der christlichen Gemeinde orientieren.

Erstellt: 15.09.2016
Aktualisiert: 15.09.2016
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Papst Franziskus hat erneut Wohlstandsdenken bei Bischöfen und Priestern verurteilt. „Jesus war kein Fürst“, sagte er bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz. Es sei „schlimm für die Kirche, wenn Hirten Fürsten werden, fern von den Menschen, fern von den Ärmsten: das ist nicht der Geist Jesu“, so Franziskus.

In Jesus habe Gott die Armut der Menschen auf sich genommen, führte der Papst aus. Jesus wende sich an jene, die unter Schwierigkeiten litten oder vom Leben enttäuscht seien; die nicht auf eigene Mittel oder einflussreiche Freunde zählen könnten. Mit der Mahnung, sein Joch auf sich zu nehmen, wende sich Jesus an Menschen, die den Willen Gottes durch seine Person entdecken wollten, „nicht durch kalte Gesetze und Vorschriften“, so Franziskus. Dabei lade Jesus keine Lasten auf, die er nicht auch selbst trage.

Jeder Christ kenne in seinem Leben „Momente der Müdigkeit und Enttäuschung“, sagte der Papst weiter. „Dann erinnern wir uns an diese Worte des Herrn, die uns so viel Trost geben und uns verstehen lassen, ob wir unsere Kräfte in den Dienst des Guten stellen. Manchmal nämlich rührt unsere Müdigkeit daher, dass wir auf Dinge gesetzt haben, die nicht das Wesentliche sind, und weil wir uns entfernt haben von dem, was im Leben wirklich etwas wert ist. Der Herr lehrt uns, dass wir keine Angst zu haben brauchen, ihm zu folgen, weil er unsere Hoffnung nicht enttäuschen wird“, so Franziskus.

Christen sollten lernen, „von Barmherzigkeit zu leben, um Werkzeuge der Barmherzigkeit zu werden“. „Den Blick auf den Gottessohn gerichtet zu halten, lässt uns verstehen, wie viel Weg wir noch vor uns haben; aber gleichzeitig erfüllt es uns mit Freude, weil wir wissen, wir gehen mit ihm und sind nie allein“, sagte der Papst. „Lassen wir uns die Hoffnung nicht rauben, dieses Leben mit ihm und mit der Kraft seines Trostes zu leben!“ (lek/KNA/Radio Vatikan)

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