Maltas Kirche bittet EU-Bischöfe um Hilfe für Rettungsschiffe
Flüchtlinge ‐ Seit knapp zwei Wochen verweigern EU-Länder den Rettungsschiffen „Sea-Watch 3“ und „Professor Albrecht Penck“ den Hafenzugang. Die Bischöfe Maltas bitten nun die EU-Bischofskonferenzen um Unterstützung.
Aktualisiert: 25.04.2023
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Im Tauziehen um die Rettungsschiffe „Sea-Watch 3“ und „Professor Albrecht Penck“ haben die katholischen Bischöfe Maltas die EU-Bischofskonferenzen um Unterstützung gebeten. Es bestehe „dringender Handlungsbedarf“, heißt es in einem am Donnerstagabend verbreiteten Brief an die Kommission der EU-Bischofskonferenzen COMECE in Brüssel. Wie die maltesischen Bischöfe bei ihrer Landesführung auf „spürbare Solidarität“ drängten, sollten auch die übrigen Bischofskonferenzen an ihre jeweilige Regierung appellieren.
„Man kann sich das zusätzliche Leiden der Männer, Frauen und Kinder nur vorstellen, deren einziges ,Verschuldenʽ es ist, vor einer grausamen Umgebung zu fliehen in der Hoffnung auf ein besseres Leben – eines, das die Menschenwürde achtet, die wir Katholiken und Europäer als einen unserer Grundwerte verteidigen“, so die Bischöfe. Unterzeichnet ist das Schreiben von Maltas Erzbischof Charles Scicluna, Bischof Mario Grech und Weihbischof Joseph Galea-Curmi.
Den 32 Migranten an Bord der „Sea-Watch 3“ habe Europa „ironischerweise“ während der Weihnachtstage Schutz verweigert; auch Jesus sei bei seiner Geburt abgewiesen worden, schreiben die Bischöfe.
Unterdessen gibt es für die Flüchtlinge auch nach 13 Tagen noch keine konkrete Aussicht auf einen Hafenzugang. Die „Sea-Watch 3“ liegt derzeit vor der Bucht von Marsaxlokk, wo sich Maltas Freihafen befindet. Ebenfalls vor der Küste hält sich die „Professor Albrecht Penck“ des deutschen Vereins Sea-Eye auf. Auf dem Schiff sind 17 Migranten, die am 29. Dezember geborgen wurden.
Wie die Organisation Sea-Watch mitteilte, fuhren am Freitag zwei Versorgungsboote von Malta aus zur „Sea-Watch 3“, um Ersatzteile und Nahrungsmittel zu bringen und Teile der Besatzung auszutauschen. An Bord sei eine Delegation von Parlamentariern, unter ihnen die Grünen-Europaabgeordnete Ska Keller. Die Politiker wollten sich ein Bild von der Lage machen.
© KNA