UN-Report: Weltweiter Hunger nimmt zu - Corona-Krise als Treiber

UN-Report: Weltweiter Hunger nimmt zu - Corona-Krise als Treiber

Hunger und Armut ‐ Weltweit haben im vergangenen Jahr fast 690 Millionen Menschen gehungert - 10 Millionen mehr als 2018. Das geht aus dem aktuellen UN-Welternährungsbericht vor, der am Montag in Rom und New York vorgestellt wurde.

Erstellt: 16.07.2020
Aktualisiert: 27.07.2022
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Weltweit haben im vergangenen Jahr fast 690 Millionen Menschen gehungert - 10 Millionen mehr als 2018. Das geht aus dem aktuellen UN-Welternährungsbericht vor, der am Montag in Rom und New York vorgestellt wurde. Der Report sagt voraus, dass die Corona-Krise die globale Ernährungslage weiter verschlechtern wird. Bis Ende 2020 könnten die Lockdown-Folgen demnach mehr als 130 Millionen Menschen zusätzlich in chronischen Hunger treiben. Für eine zuverlässige Einschätzung sei es allerdings noch zu früh.

Der Welternährungsbericht wird alljährlich vom UN-Kinderhilfswerk (Unicef), der Welternährungsorganisation (FAO), dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben. Die fünf Organisationen warnten am Montag: Das Ziel der internationalen Gemeinschaft, den weltweiten Hunger bis 2030 zu beenden, sei ernsthaft in Gefahr. „Wir sind nach wie vor nicht auf dem richtigen Weg“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Die Experten wiesen darauf hin, dass die Zahlen zum weltweiten Hunger – zurückreichend bis ins Jahr 2000 – einer Revision unterzogen worden seien. Dies habe zu einer „substanziellen Verschiebung nach unten“ geführt, vor allem wegen neuer Auswertungen für China und andere bevölkerungsreiche Länder. „Dennoch gibt es keine Trendumkehr“, so das Fazit. Nach einer jahrelangen positiven Entwicklung nehme der Hunger seit 2014 kontinuierlich zu. Aktuell leide jeder neunte Erdbewohner darunter.

Die meisten unterernährten Menschen leben den Angaben zufolge in Asien (381 Millionen). Die höchsten Zuwachsraten wurden indes in Afrika (250 Millionen) verzeichnet. Dort sind fast 20 Prozent der Bevölkerung von Unterernährung betroffen. UN-Prognosen zufolge könnten 2030 mehr als die Hälfte der chronisch Hungernden weltweit vom schwarzen Kontinent stammen.

Bericht herunterladen

Der komplette Bericht kann im Internet über die Internetseite der FAO eingesehen und heruntergeladen werden.

© Text: KNA