„Churches for Future“ rufen zu weltweiter Solidarität auf
Klimaschutz ‐ Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen rufen Kirchen und kirchliche Einrichtungen als Teil eines breiten Bündnisses von gesellschaftlichen Gruppen und Umweltinitiativen am 25. September 2020 zum globalen Aktionstag und Klimastreik auf.
Aktualisiert: 22.09.2020
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„Churches for Future“ zeigt sich solidarisch mit den Anliegen der „Fridays for Future“-Bewegung: Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen rufen Kirchen und kirchliche Einrichtungen als Teil eines breiten Bündnisses von gesellschaftlichen Gruppen und Umweltinitiativen am 25. September 2020 zum globalen Aktionstag und Klimastreik auf. Mit einem Foto ihrer Turmuhren, die auf „5 vor 12“ stehen, fordern Kirchen weltweit mehr Klimagerechtigkeit und ein sofortiges Umdenken und Handeln.
Bundesweit beteiligen sich Kirchengemeinden und kirchliche Initiativen am Klimastreik in zahlreichen Städten mit Aktionen, Andachten, Gebeten, dem Läuten von Kirchenglocken oder der Teilnahme an den Demonstrationen. Ein Jahr nach dem bislang größten globalen Klimastreik am 20. September 2019, an dem allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen auf die Straße gingen, fordern auch die Unterzeichner von „Churches for Future“ ein sofortiges Umsteuern in der Klimapolitik. Zwar berücksichtige das Konjunktur- und Zukunftspaket in Folge der Corona-Krise den Klimaschutz als wichtige Zielsetzung, die klimafreundliche Steuerungswirkung müsste aber noch stärker werden – vor allem dort, wo der Staat sich aktiv an Unternehmen beteiligt.
Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier, betont: „Angesichts der globalen Herausforderungen brauchen wir eine tiefgreifende ökosoziale Veränderung, die die Lebensgrundlage aller schützt und Zivilgesellschaft, Gemeinwohl und Demokratie stärkt. Die Sorge um das gemeinsame Haus, wie es Papst Franziskus sagt, muss ein roter Faden in den Anstrengungen nach der Corona-Krise sein.“
Sabine Minninger, Referentin für Klimapolitik bei „Brot für die Welt“, unterstreicht: „Das Zusammenspiel der beiden Krisen, Klima- und Corona-Krise, vermischt sich momentan in verschiedenen Regionen des Globalen Südens zu einem toxischen Cocktail für die betroffene Bevölkerung. Hier zeigt sich, wie brutal die eine Krise die andere verstärkt. Sie treffen die Ärmsten und die Verletzlichsten am härtesten und zwingen Familien in extreme Armut.“
Kathrin Schroeder, Referentin für Energiepolitik des katholischen Werks für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR: „Deutschland hat sich den Zielen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet, das auch die finanzielle Unterstützung von Entwicklungsländern regelt. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass schnell und zielgerichtet gehandelt werden kann, wenn der politische Wille da ist. Die finanziellen Mittel, die nach der Corona-Pandemie weltweit für die Unterstützung der Wirtschaft mobilisiert werden, müssen auch dazu beitragen, in allen Staaten dieser Erde die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und des 1,5-Grad-Limits zu erreichen und niemanden zurück zu lassen.“
Hintergrund
In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit haben sich kirchliche Organisationen und Initiativen, katholische Bistümer, evangelische (Landes)Kirchen, sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen. Auch „Churches for Future“ wurde von Mitgliedern des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit initiiert, rund 80 Landeskirchen, kirchliche Einrichtungen, Dienste und Werke haben diesen Aufruf bereits unterzeichnet. „Wir als Kirchen und kirchliche Organisationen zollen den Protestierenden großen Respekt und unterstützen die Anliegen der jungen Generation“, heißt es im Aufruf.
© Text: Misereor