Renovabis fordert Stopp der Verfolgung von Priestern in Belarus

Renovabis fordert Stopp der Verfolgung von Priestern in Belarus

Osteuropa ‐ Am 8. Dezember waren erneut zwei Priester verhaftet worden, diesmal im belarussischen Vitebsk. Ihnen wird vorgeworfen, sich an einer nicht genehmigten Demonstration beteiligt zu haben.

Erstellt: 11.12.2020
Aktualisiert: 11.12.2020
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Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis fordert die sofortige Beendigung der Verfolgung von Priestern und Ordensleuten in Belarus. Am 8. Dezember waren erneut zwei katholische Priester, Pater Viktor Zhuk und Vikar Aleksej Voronko aus dem belarussischen Vitebsk, verhaftet worden. Sie wurden angeklagt, sich - gemäß Paragraf 23.34 des belarussischen Strafrechts-Codex - an einer nicht genehmigten Demonstration beteiligt zu haben.

Der konkrete Vorwurf ist allerdings unklar. Zwar sind die Geistlichen inzwischen wieder auf freiem Fuß, müssen jedoch jederzeit mit ihrem Prozess rechnen. Bereits einige Tage zuvor waren weitere katholische Geistliche verhaftet und zu Haftstrafen verurteilt worden.

Aleksej Voronko ist Vikar der griechisch-katholischen Pfarrei der Auferstehung Christi in Vitebsk; Pater Viktor Zhuk leitet die Jesuitenpfarrei in derselben Stadt. Renovabis unterstützt diese Gemeinde derzeit beim Bau einer eigenen kleinen Kirche mit angeschlossenen Gemeinderäumen. Die beiden Priester waren am 8. Dezember festgenommen und zu einer Polizeibehörde in Vitebsk gebracht worden, wo sie bis zu dem für den 11. Dezember angesetzten Prozess bleiben sollten. So berichtet es das belarussische Internet-Portal naviny.by. Nach Angaben der Angehörigen eines der Inhaftierten sollte der Prozess über Skype stattfinden.

Bereits am 30. November hatte ein Gericht in Ivacevich den griechisch-katholischen Priester Vitali Bystrov zu zehn Tagen Haft verurteilt. Bystrov wurde für schuldig befunden, am 25. Oktober, als der Priester in Brest war, an einer nicht genehmigten Demonstration teilgenommen zu haben. Der Priester selbst hatte sich für „nicht schuldig“ erklärt. Am 3. Dezember hatte ein Gericht im Distrikt Rosson (Region Vitebsk) den katholischen Priester Viachaslav Barok zu zehn Tagen Haft verurteilt. Dem Geistlichen war Propaganda mit Nazi-Symbolen vorgeworfen worden, nachdem er auf Instagram ein Bild eines Plakats des belarussischen Künstlers Vladimir Cesler gepostet hat. Der Autor selbst erklärte, so das Portal weiter, das Werk sei eindeutig antifaschistisch.

Pfarrer Christian Hartl, Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, fordert ein Ende der willkürlichen Strafverfolgungen gegen Priester und Ordensleute in Belarus: „Wir können es nicht hinnehmen, wenn Menschen ins Gefängnis müssen, nur weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch nehmen. Renovabis steht solidarisch an der Seite seiner Partner – und an der Seite aller in Belarus zu Unrecht Verfolgten. Ganz besonders sind wir ihnen auch im gemeinsamen Gebet verbunden.“

Friedensgebet für Belarus

An diesem Sonntag, 13. Dezember, dem Dritten Advent, wird sich Renovabis auch an einem Friedensgebet für Belarus im Berliner Dom beteiligen. Dazu hat die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) aufgerufen. Renovabis-Bischof Heiner Koch wird bei diesem Anlass predigen. Für dieses Friedensgebet aus Berlin wird ab 18.00 Uhr ein Livestream eingerichtet: www.berlinerdom.de/live

© Text: Renovabis

Lizenzhinweis Bild: A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace), Minsk Catholic Mary church, Zuschnitt von weltkirche.de, CC BY-SA 3.0