Wahl in Zentralafrikanischer Republik – Spannungen in Provinzen

Afrika ‐ Am Wahltag in der Zentralafrikanischen Republik ist es in der Hauptstadt Bangui offenbar ruhig geblieben. Korrespondenten des Senders Radio France Internationale (RFI, Sonntag) berichteten jedoch über Schießereien und Unruhen in drei Provinzen des Landes. Inmitten andauernder politischer Spannungen waren rund 1,8 Millionen Bürger aufgerufen, einen Präsidenten und 140 Abgeordnete zu wählen.

Erstellt: 28.12.2020
Aktualisiert: 15.11.2022
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Am Wahltag in der Zentralafrikanischen Republik ist es in der Hauptstadt Bangui offenbar ruhig geblieben. Korrespondenten des Senders Radio France Internationale (RFI, Sonntag) berichteten jedoch über Schießereien und Unruhen in drei Provinzen des Landes. Inmitten andauernder politischer Spannungen waren rund 1,8 Millionen Bürger aufgerufen, einen Präsidenten und 140 Abgeordnete zu wählen.

2013 wurde Präsident Francois Bozize gestürzt; seither kommt es immer wieder zu Kämpfen. Hunderttausende mussten seitdem ihre Städte und Dörfer verlassen. Staatspräsident ist seit 2016 Faustin Archange Touadera (63). Sein Vorgänger Bozize rief die Bürger am Sonntag laut RFI erneut zum Boykott des Urnengangs auf und erklärte seine Unterstützung für die Rebellenbewegung im Land.

Kurz vor den Wahlen waren drei UN-Blauhelmsoldaten getötet und zwei weitere verletzt worden. Die Angriffe am ersten Weihnachtstag ereigneten sich laut UN-Angaben in Dekoa im Zentrum des Landes sowie in Bakouma im Süden.

Der Erzbischof von Bangui, Kardinal Dieudonne Nzapalainga, hatte Rebellen und Regierung im Vorfeld vergeblich aufgefordert, Frieden zu schließen und die Wahl stattfinden zu lassen. Niemand habe ein Patentrezept, um das Land aufzurichten, sagte der Kardinal der Deutschen Welle. Der einzelne Weg könne „manchmal in Sackgassen führen“. Daher sei es die Pflicht eines jeden, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. „Jeder kann seinen Beitrag leisten.“

Seit Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit 1960 wird die Zentralafrikanische Republik immer wieder von politischen Krisen erschüttert.

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© Text: KNA