Seemann steht mit Mundschutz auf einem Schiff im Hafen

Vatikan beklagt fehlende Wertschätzung für Seefahrer in Pandemie

Gedenktag ‐ Die Arbeits- und Lebensbedingungen von Hunderttausenden Matrosen hätten sich in der Pandemie deutlich verschlechtert; viele hätten Wochen, teils Monaten länger als geplant auf ihren Schiffen bleiben müssen, schrieb Kurienkardinal Peter Turkson. Dennoch hätten nur wenige Länder bei Impfungen Seeleute bevorzugt und Crews regelmäßig ausgewechselt.

Erstellt: 11.07.2021
Aktualisiert: 25.04.2023
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In einer Botschaft zum „Sonntag des Meeres“ (11. Juli) hat der Vatikan eine mangelhafte Wertschätzung von Seeleuten in der Covid-19-Pandemie beklagt. Die Arbeits- und Lebensbedingungen von Hunderttausenden Matrosen hätten sich in der Pandemie deutlich verschlechtert; viele hätten Wochen, teils Monaten länger als geplant auf ihren Schiffen bleiben müssen, schrieb Kurienkardinal Peter Turkson am Dienstag. Dennoch hätten nur wenige Länder bei Impfungen Seeleute bevorzugt und Crews regelmäßig ausgewechselt.

Die maritime Wirtschaft sei ein vitaler Bestandteil der Weltwirtschaft, schrieb der Leiter der Vatikanbehörde für menschliche Entwicklung. Etwa 90 Prozent des globalen Handels, auch von medizinischen Gütern und Medikamenten, würden per Schiff transportiert „oder, genauer gesagt, von den 1,7 Millionen Seeleuten, die auf den Schiffen arbeiten“. Diese Menschen seien mehr als „nur Arbeitskräfte“ und ihre Rechte und ihre seelische, körperliche und spirituelle Gesundheit müssten besser geschützt werden, so der Appell des Vatikan.

Auch wenn die Piraterie auf See jüngst abgenommen habe, gebe es zunehmend Gewalt gegen Matrosen, so Turkson. Weltweit geltende Gesetze und Maßnahmen der Reedereien trügen den berechtigten Sicherheitsinteressen der Seeleute oft nur unzureichend Rechnung. Turkson erinnerte zugleich an maritime Unglücke und Havarien. Diese würde teils verursacht durch Naturereignisse, aber auch Profitgier bringe Schiffe und Seeleute in Gefahr.

Der „Sonntag des Meeres“ geht auf eine Initiative der katholischen, anglikanischen und freikirchlichen Seefahrerseelsorge aus dem Jahr 1975 zurück. Der Gedenktag wird immer am zweiten Sonntag im Juli begangen, um an die Lebenssituation von Seeleuten und Fischern zu erinnern.

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