Junge Christ/innen im Einsatz für die Eine Welt
Mitbleben auf Zeit, Missionar/in auf Zeit

Junge Christ/innen im Einsatz für die Eine Welt

Als MaZ-Freiwilligendienstleistende können junge Christen für eine Zeit in der weltweiten Arbeit der Orden und anderer Organisationen mitwirken und als Teil der Weltkirche eine außergewöhnliche Erfahrung machen. Wie funktionierts?

Erstellt: 06.09.2012
Aktualisiert: 17.07.2024
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Für viele junge Menschen gehört es heute zum Erwachsenwerden dazu, eine Zeit im Ausland zu verbringen, sei es durch einen Austausch, ein Auslandssemester oder im Freiwilligendienst. Beim MaZ-Freiwilligendienst – Mitleben auf Zeit – können junge Christen für eine Zeit in der weltweiten Arbeit der missionarischen Orden oder anderer katholischer Organisationen mitwirken und als Teil der Weltkirche eine außergewöhnliche Erfahrung machen.

Hinter MaZ (Mitleben auf Zeit) steht die Idee von weltweitem christlichem Engagement, interkulturellem Austausch und der Mithilfe bei der Arbeit der missionarischen Ordensgemeinschaften. Als junge Laien mit diesem Wunsch vor über 30 Jahren an die missionarischen Orden herantraten entstand das ordensübergreifende Programm „MissionarIn auf Zeit“. Seitdem bietet es jungen Menschen die Möglichkeit, nach dem Abitur oder zwischen verschiedenen Ausbildungsabschnitten einen freiwilligen Dienst für die Weltkirche zu leisten. Weit über 2000 „MaZler“ aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich als MaZ bereits auf diesen Weg gemacht und sind von den rund 16 beteiligten Orden in alle Teile der Welt entsandt worden, die meisten nach Afrika oder Lateinamerika.

„Ich will den Mensch so kennenlernen wie er in den verschiedenen Kulturen zu finden ist und ihm von der Liebe Gottes erzählen.“

—  Zitat: Janko Brstiak, MaZ der Steyler Missionare

Die Grundidee: Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten

Im Vordergrund des MaZ-Dienstes steht das Mitleben, Mitbeten und Mitarbeiten in der Ordensgemeinschaft und der fremden Kultur.

Mitleben bedeutet, sich auf eine fremde Kultur einzulassen und ihre Menschen und Traditionen kennenzulernen. Die meisten MaZler leben in einer Pfarrei bei einem Pater oder in einer kleinen Gemeinschaft. Eine wichtige Rolle spielt auch das Erleben und Mittragen von Glaube und Kirche im Einsatzland und in der Ordensgemeinschaft.

Mitbeten bedeutet auch manchmal, fremde Spiritualität und Traditionen der Menschen vor Ort kennenzulernen und sich damit auseinanderzusetzen.

Zur Sendung als MaZ gehört auch das Mitarbeiten, das Anpacken und Unterstützen des Ordens in seiner missionarischen Arbeit. Viele MaZler helfen in der pastoralen oder Entwicklungsarbeit von Pfarreien, manche übernehmen auch handwerkliche Tätigkeiten. Auch in Kinderheimen, Straßenkinderprojekten oder anderen Bildungseinrichtungen leisten die jungen Christen ihren freiwilligen Dienst.

Logo für MaZ
Bild: © MaZ

MaZ-Logo

Was heißt eigentlich Mission?

„Ich gehe als Missionar nach Afrika“ – Mit so einem Satz wird man als junger Mensch heute wohl schnell etwas schief angesehen. Doch „Missionierung“ ist weder das Ziel der Mission in der Welt heute, noch die Motivation für MaZ. Die jungen Menschen, die sich für einen solchen Dienst entscheiden, haben christliche Gemeinschaft und Glaube in ihrer Heimat erlebt und wollen sich aus der Freude über die christliche Botschaft für die „Eine Welt“ einsetzen und dabei Erfahrungen für ihr Leben sammeln. Der Gedanke der gegenseitigen Begegnung, des Austausches und des Lernens durch die fremde Kultur ist zentral für MaZ und die Missionsarbeit allgemein.

MaZ ist ein Geben und Nehmen: Junge Christen bringen sich als Mazler mit ihren Fähigkeiten in einem fremden Land ein und kehren mit vielen neuen Eindrücken und einmaligen Erfahrungen zurück. Viele prägt ihr Einsatz so stark, dass sie sich später für eine Tätigkeit in der Arbeit für die „Eine Welt“ oder im kirchlichen und pastoralen Bereich entscheiden.

„Was ich aus Kenia mitgebracht habe: Es ist die Fülle an Liebe, die mir entgegengebracht wurde von Menschen, die teilweise nichts anderes zu teilen haben als eben diese Liebe.“

—  Zitat: Natalie Leibfried, MaZ der SpiritanerInnen und Missionsschwestern vom Kostbaren Blut

Ein Dienst als MaZler endet nicht mit der Rückkehr in die Heimat. Das weitere Engagement in Kirche und Gesellschaft nach der Rückkehr ist ein zentraler Bestandteil von MaZ. Die Zurückgekehrten sind als „MaZ in Deutschland“ eng vernetzt und engagieren sich ordensübergreifend zum Beispiel in Regionalgruppen, bei Kirchentagen oder im Bereich „Eine-Welt“. Dabei werden die MaZ-Rückkehrer auch vom katholischen Hilfswerk Missio unterstützt.

MaZ werden!

Wer einmal vom „MaZ-Geist“ angesteckt ist wird schnell Feuer und Flamme. Ob in der Vorbereitung, im Einsatz oder nach der Rückkehr: Als MaZ gehörst du zu einer weltweiten Gemeinschaft, die inspiriert, motiviert und trägt. Als Maz solltest du einen Bezug zum christlichen Glauben und der Arbeit im religiösen Kontext mitbringen. Wichtig ist die Bereitschaft, sich auf eine fremde Kultur einzulassen und für ein Jahr oder länger die oft einfachen Gegebenheiten des Gastlandes anzunehmen. Am besten lässt du dich auf einem Orientierungswochenende von einem der Orden anstecken. Dort wirst du feststellen, ob ein Dienst als MaZ für dich das Richtige ist. Nach der Entscheidung für diesen Weg wirst du vom Orden über mehrere Monate intensiv auf deinen Dienst und deine persönliche Sendung vorbereitet. Also, hab Mut und mach dich auf den Weg!

Stand: September 2012
 
Text: Simon Plentinger, MaZ der Steyler Missionare

17.07.2024: Name in Mitleben auf Zeit geändert. /dr

Interesse geweckt?

Viele weitere spannende Erfahrungsberichte können auf der MaZ-Webseite abgerufen werden. Hier findest du auch Informationen zum weiteren Engagement zurückgekehrter MaZler. Die MaZ-Webseite stellt darüber hinaus ausführliche Informationen zu den Voraussetzungen, dem Programmablauf und zur Bewerbung bereit.