Brasilien verzichtet auf Bergbau-Genehmigung in Amazonasgebiet
Brasilien ‐ Brasiliens Regierung verzichtet nach heftigem Protest im In- und Ausland auf die umstrittene Bergbau-Genehmigung für das Renca-Gebiet im Amazonasurwald. Das berichten örtliche Medien.
Aktualisiert: 26.09.2017
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Brasiliens Regierung verzichtet nach heftigem Protest im In- und Ausland auf die umstrittene Bergbau-Genehmigung für das Renca-Gebiet im Amazonasurwald. Das berichten örtliche Medien.
Ende August hatte Präsident Michel Temer ein Dekret erlassen, dass die Rohstoffförderung in dem rund 46.000 Quadratkilometer großen Gebiet erlaubt. Tage später erklärte ein Gericht die Genehmigung für ungültig; zuständig für die Freigabe sei der Kongress, und nicht die Regierung.
Bei „Renca“ (Nationale Kupfer-Reserve) handelt es sich nicht um ein Naturschutzgebiet, sondern um eine von der damaligen Militärdiktatur 1984 eingerichtete Rohstoff-Schutzzone. Mit ihr sollte verhindert werden, dass internationale Unternehmen das dort lagernde Kupfer, Gold, Eisen oder Mangan fördern. Das Gebiet liegt nördlich des Amazonasflusses in einem relativ unberührten Waldgebiet. Medienberichten zufolge beuten jedoch Hunderte illegale Goldgräber bereits auf eigene Faust die dort lagernden Reserven aus.
Die geplante Freigabe für eine industrielle Rohstoffförderung war auf heftigen Protest unter anderem von Umweltschützern und Kirchenvertretern im In- und Ausland gestoßen. Auf dem Gebiet liegen Nationalparks und indigene Gebiete, die gemeinsam rund 70 Prozent der Renca-Fläche ausmachen.
Am Wochenende habe Temer nun entschieden, das Dekret komplett zurückzunehmen; man werde das Thema zu einem anderen Zeitpunkt jedoch wieder aufgreifen, hieß es in einer am Montagabend verbreiteten Erklärung des Ministeriums für Bergbau und Energie.
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