Bischof Vera Lopez warnt vor Krise in Mexiko

Bischof Vera Lopez warnt vor Krise in Mexiko

Mexiko ‐ Der mexikanische Bischof Vera Lopez gilt als engagierter Streiter für Menschenrechte. Drogenbossen und korrupten Politikern sagt er den Kampf an. Bei einer Tagung in Wien scheute der Dominikanerpater nicht vor offenen Worten.

Erstellt: 15.09.2016
Aktualisiert: 15.09.2016
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Der mexikanische Bischof Raul Vera Lopez hat die anhaltende Korruption in seinem Land kritisiert. Das ganze politische System sei davon durchsetzt. „Der Staat ist der Terrorist“, sagte der Bischof der Diözese Saltilla am Mittwoch in Wien. Laut Vera Lopez verschärfe sich die Menschenrechtskrise in Mexiko zusehends. Dadurch seien viele seiner Landsleute zur Migration in die USA gezwungen.

In seiner Heimat gilt der 71-jährige Bischof als engagierter Kämpfer gegen Korruption und Drogenkriminalität. Auch für die Rechte von Migranten tritt er ein. Für seinen Einsatz für Menschenrechte wurde der Geistliche mehrfach ausgezeichnet. Auch als Kandidat für den Friedensnobelpreis wurde er gehandelt.

Angesichts der aktuell in Mexiko herrschenden Debatte zur Ehe von Homosexuellen sprach sich Vera Lopez erneut für mehr Akzeptanz gegenüber Schwulen und Lesben aus. Seiner Kirche warf er vor, um sich selbst zu kreisen. „Wir haben viel Zeit damit verloren, uns mit uns selbst zu beschäftigen“. Mit Papst Franziskus verbinde ihn die Vision einer Kirche, die sich für die Welt öffne. „Wir müssen auf die kulturellen Veränderungen antworten“, so Vera Lopez.

Der mexikanische Bischof sprach auf einer wissenschaftlichen Tagung zum Thema „Gemeinschaft und Individualisierung“ in Wien. Ausrichter der Veranstaltung waren die Philosophisch-Theologische Hochschule der Kapuziner in Münster und das Institut M.-Dominique Chenu der Dominikaner in Berlin. (lek)

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