Papst unterstützt Friedensinitiative
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Papst unterstützt Friedensinitiative

Papst Franziskus unterstützt den Einsatz der „Plattform von Religionsvertretern für den Frieden“ in der Zentralafrikanischen Republik. Das versicherte er am Mittwoch nach der Generalaudienz einem der Vertreter dieser Initiative, dem Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga . Franziskus versprach seinen Gästen aus Afrika, dass er über die Lage auf dem Kontinent mit US-Präsident Barack Obama sprechen werde. Gegenüber Radio Vatikan erläutert Erzbischof Nzapalainga, wie die Menschen in seinem Land leben.

Erstellt: 28.03.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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Papst Franziskus unterstützt den Einsatz der „Plattform von Religionsvertretern für den Frieden“ in der Zentralafrikanischen Republik. Das versicherte er am Mittwoch nach der Generalaudienz einem der Vertreter dieser Initiative, dem Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga . Franziskus versprach seinen Gästen aus Afrika, dass er über die Lage auf dem Kontinent mit US-Präsident Barack Obama sprechen werde. Gegenüber Radio Vatikan erläutert Erzbischof Nzapalainga, wie die Menschen in seinem Land leben.

„Es gibt viele Männer und Frauen in Zentralafrika, die im Wald wohnen und Angst haben, weil sie nicht wissen, an wen sie sich wenden sollten. Die Welle der Gewalt hat dazu geführt, dass sie niemandem vertrauen. Ich habe sie getroffen und ihnen versprochen, dass ich ihre Angst zu den Behörden und Autoritäten weitertrage. Das mache ich mit Hilfe von anderen Religionsführern. Wir wollen jenen Afrikanern eine Stimme geben, die keine haben. Das ist der Sinn unseres Projektes!“

Die Menschen in Zentralafrika, aber auch in anderen Regionen des Kontinents, wollen vor allem eines: Sicherheit. Es gebe keine Zukunft ohne Sicherheit, denn niemand werde eine Schule besuchen oder arbeiten wollen, wenn er sich unsicher fühle, so Nzapalainga.

„Alles steht still. Niemand kann für Ruhe sorgen, weder die Gegner von Seleka noch jene von Anti-Balaka. Die einzige Hoffnung ist der Einsatz der internationalen Staatengemeinschaft. Es kann doch nicht sein, dass die Welt zuschaut oder, schlimmer noch, gleichgültig ist und nichts macht! Männer und Frauen werden wie Tiere behandelt und sterben wie Tiere. Da kann man doch nicht einfach still sein! Es ist die Zeit gekommen, um etwas zu unternehmen. Ansonsten wird uns einmal die Geschichte die Frage stellen: Was habt ihr für eure Geschwister in Zentralafrika getan?“

Übergangspräsidentin Samba-Panza appelliert an die UNO

Neben dem Papst traf die afrikanische „Friedensplattform“ in diesen Tagen auch Vertreter der Vereinten Nationen. Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik hat sich seit dem Putsch vor einem Jahr kontinuierlich verschlechtert. Selbst Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza bittet die UNO um Soldaten.

„Wir haben Antworten erhalten, die zuversichtlich klingen. Auch der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon selber hat uns versprochen, eine UNO-Resolution vorzubereiten, in der der Einsatz von UNO-Blauhelmen in Zentralafrika vorgesehen ist. Es gibt dazu bereits viele Unterstützer von etlichen Mitgliedstaaten. Je früher eine solche konkrete Mission durchgeführt wird, desto schneller hat das unsinnige Sterben vieler Menschen ein Ende!“

Maßnahmen gegen Hungerkrise

Um eine umfassende Ernährungskrise in der Konfliktregion zu verhindern, hat die Weltbank indes mit der Welternährungsorganisation FAO und der Übergangsregierung der Zentralafrikanischen Republik eine Kooperation zur Nahrungsmittelhilfe vereinbart. Die Weltbank steuert demnach umgerechnet 5,8 Millionen Euro zu einem 14,5 Millionen Euro schweren Hilfeplan bei, der vom Welternährungsprogramm WFP koordiniert wird.

Kurzfristig sollen 9.000 Familien in Zentralafrika mit Saatgut und Werkzeugen für die Mitte April beginnende Pflanzsaison ausgestattet werden. Berichten von Einwohnern zufolge sei die landwirtschaftliche Produktion aufgrund der Vertreibungen unterbrochen; dies habe zu einem schweren Rückgang der Erträge und starken Preisanstiegen in der Hauptstadt Bangui geführt, berichtete die FAO am vergangenen Freitag in Rom.

Seit Ausbruch des aktuellen Konflikts im März 2013 gibt es in der Zentralafrikanischen Republik immer wieder blutige Verteilungskämpfe zwischen muslimisch und christlich geprägten Milizen, zwischen Acker- und Viehbauern, zwischen staatsnahen und staatsfernen Milizen. Unbeteiligte Bürger werden vertrieben oder ermordet, rund eine Million Menschen sind inzwischen auf der Flucht. Kriminelle Banden haben besonders die ländlichen Gebiete im Griff. Trotz der Präsenz von 2.000 französischen und 5.400 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) drohen sich die bürgerkriegsähnlichen Zustände zu verfestigen. (lek mit Radio Vatikan/KNA)

Hintergrund

Ein Hintergrundpapier des Netzwerks Afrika Deutschland (NAD) zur Machtübernahme in der Zentralafrikanischen Republik können Sie hier als PDF herunterladen: