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Thema: „Neue Räume“

Interkulturelle Woche 2023

Bonn ‐ Vom 24. September bis 1. Oktober 2023 findet in diesem Jahr die 48. Interkulturelle Woche statt. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie.

Erstellt: 04.05.2023
Aktualisiert: 05.05.2023
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Die interkulturelle Woche 2023 wird vom 24. September bis zum 1. Oktober begangen, der bundesweite Auftakt ist für den 24. September angesetzt und wird nach DBK-Informationen in Bottrop stattfinden. Leitthema der interkulturellen Woche ist in diesem Jahr „Neue Räume“.

Zur Teilnahme wird mit einem Gemeinsamen Wort eingeladen, das der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing und die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus zusammen mit dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, verfasst haben.

Im Mittelpunkt des Wortes steht unter anderem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dieser führe in dramatischer Weise vor Augen, dass die zivilisatorische Leistung eines friedlichen Zusammenlebens zerbrechlich sei. „Weder im Großen, in den Beziehungen zwischen Völkern und Nationen, noch im Kleinen, in der Gestaltung des gesellschaftlichen Alltags in kultureller Vielfalt, ist das friedliche Zusammenleben der Menschen etwas Selbstverständliches. Vielmehr bedarf es sowohl auf der individuellen Ebene als auch in den verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Bereichen immer wieder erneut der Entschlossenheit, für Respekt, Gewaltfreiheit, Wohlwollen und Frieden einzutreten“, schreiben Bischof Bätzing, Präses Kurschus und Metropolit Augoustinos im Gemeinsamen Wort.

Einander Raum zugestehen

Das Leitwort der Interkulturellen Woche, „Neue Räume“, wirbt dafür, in der Entschiedenheit für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander nicht nachzulassen. Dazu gehöre vor allem, so die Initiatoren, einander den Raum zuzugestehen, den jede und jeder Einzelne zum Leben benötige.

In ihrem Wort gehen die drei Vorsitzenden auf die Flüchtlinge aus den weltweiten Krisenregionen ein: „Sie alle sind vor Not, Unrecht, Terror, Gewalt und Zerstörung in ihren Herkunftsländern geflohen und auf unsere Hilfe angewiesen. Deshalb darf es auch keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse geben.“ Es könne niemals eine Lösung sein, die europäischen Außengrenzen für Schutzsuchende zu verschließen. „Deshalb appellieren wir an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, das Recht auf Asyl zu verteidigen, faire Verfahren zu garantieren und Menschen in Not zu ihrem Recht zu verhelfen. Das schließt eine würdige und sichere Unterbringung ein, insbesondere von denen, die am verletzlichsten sind. Alle Menschen in unserem Land bitten wir, nicht müde zu werden in der Haltung der Solidarität und aktiver Hilfsbereitschaft“, so Präses Kurschus, Metropolit Augoustinos und Bischof Bätzing.

Zugleich heben sie die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine die große Unterstützung von Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern hervor: „Wir sind dankbar für das hohe Maß an Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Zivilgesellschaft. Und dankbar sind wir auch für das große Engagement der Städte und Gemeinden. Sie leisten Großartiges bei der schnellen Aufnahme von Geflüchteten.“

Kennzeichen des Lebens und Wirkens Jesu

Die christlichen Kirchen wollten mit der Interkulturellen Woche dazu beigetragen, Begegnungsräume entstehen zu lassen, heißt es weiter. „Es ist ein Kennzeichen des Lebens und Wirkens Jesu Christi, dass er Räume der Begegnung geöffnet hat, wenn er sich zum Beispiel mit Menschen, die Schuld auf sich geladen hatten oder als nicht gesellschaftsfähig galten, an einen Tisch gesetzt hat.“ Es sei eine der globalen Herausforderungen dieser Zeit, Gemeinschaft in Vielfalt zu gestalten und Interkulturalität zu leben. „Die biblische Botschaft ermutigt dazu und hilft uns, Ängste zu überwinden. Zugleich mahnt sie, denjenigen entschieden entgegenzutreten, die auf Vielfalt mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus reagieren. Indem wir Räume der Begegnung schaffen und gestalten, zeigen wir, dass das friedliche Zusammenleben der Vielen nicht nur möglich ist, sondern auch eine Bereicherung darstellt“, schreiben die drei Vorsitzenden im Gemeinsamen Wort.

Interkulturelle Woche 2023

Die bundesweit jährlich stattfindende Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der EKD und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 600 Städten und Gemeinden gibt es rund 5.000 Veranstaltungen. Der Zeitraum für die Interkulturelle Woche 2023 ist der 24. September bis 1. Oktober. Der nationale „Tag des Flüchtlings“, dieses Jahr am 29. September, ist Bestandteil der Interkulturellen Woche.

dr/DBK/Interkulturelle Woche/weltkirche.de

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Eine Politik, die Fremdenfeindlichkeit schürt und ein nationalistisches Kulturverständnis pflegt, ist mit einer christlichen Haltung nicht vereinbar. Das betonen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos in einem Gemeinsamen Wort der Kirchen zur 42. Interkulturellen Woche 2017. Diese wurde am Montag mit einem ökumenischen Gottesdienst in Offenbach eröffnet.