Welch reiches Konfliktpotential diese räumliche und so offensichtliche Unterscheidung in sich birgt, was das für das Miteinander der Schüler bedeutet und wie viele Probleme diese Tatsache im gesellschaftlichen Miteinander nach sich zieht, können wir nur erahnen.
Der Schulleiter der katholischen Schule empfing unsere Delegation, die auf zehn Personen angewachsen war, da unsere Freiwilligen heute auch am Programm teilnahmen, sehr herzlich und führte uns durch die Räume und Klassenzimmer. Die materielle Not ist auch an dieser Schule an vielen Ecken zu erkennen. Es beginnt beim Mobiliar in den Klassenräumen und führt bis zur Wäscherei der Schule, die aufgrund von mangelnder Instandhaltung der Wasserleitungen unlängst einen Wasserschaden hatte und nun die Schäden nur mangelhaft reparieren kann.
Unerschöpfliche Hoffnung
Doch Hoffnungslosigkeit ist ein Phänomen, das uns in den Tagen unserer Begegnungsreise in Bosnien-Herzegowina nicht begegnet ist. Oft ist zu erkennen, dass die Situation besser sein könnte – ja fast müsste –, aber dennoch erkennen wir Hoffnung bei den Menschen im Erzbistum. An so vielen Punkten sehen wir ein Engagement der Menschen, das auf uns beeindruckend und manchmal beschämend wirkt, jammern wir doch gerne über unsere eigenen Probleme oft lauter als es zuweilen nötig wäre. So schwierig die gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Lage in Bosnien-Herzegowina und im Erzbistum Sarajevo auch sein mögen, wir können uns ein Beispiel an der Denkweise und an der unerschöpflichen Hoffnung der Menschen hier nehmen und versuchen diesen nachzueifern.