Dies ist nur ein Beispiel für das umfangreiche Engagement der Kirche, um Menschen ein selbstständiges und werteorientiertes Leben zu ermöglichen. Heute unterhält die Kirche weltweit knapp 200.000 Bildungseinrichtungen, die von ca. 57 Millionen Menschen besucht werden. Damit ist die katholische Kirche der weltweit größte nicht-staatliche Bildungsträger.
Die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über die christliche Erziehung,
Gravissimum educationis
, betont, wie wichtig die Förderung der Bildung für Frieden und Gerechtigkeit ist. Die Konzilsväter schreiben: „Alle Menschen, gleich welcher Herkunft, welchen Standes und Alters, haben kraft ihrer Personenwürde das unveräußerliche Recht auf eine Erziehung“ (GE 1). Weil der Mensch ein Ebenbild Gottes ist, wie es im Buch Genesis heißt, hat er eine Verantwortung vor seinem Schöpfer, die Welt zu gestalten. Dafür hat er Talente und Fähigkeiten erhalten, die er nutzen soll und ihm eine Teilnahme am gesellschaftlichen, wie auch wirtschaftlichen und politischen Leben ermöglichen sollen. Bildung will – um es bildlich auszudrücken – genau diesen Schatz der verborgenen Talente für den Menschen selbst, die Welt und die Gesellschaft heben. Es ist die gottesebenbildliche Würde des Menschen, in der das Recht auf Bildung wurzelt.