Es gibt Restaurants, in denen Christen nicht essen dürfen, oder Frisörläden in denen sie nicht bedient werden – weil viele Muslime unter keinen Umständen mit ihnen in Berührung kommen wollen und sei es nur indirekt über einen vormals benutzten Teller oder eine Haarschere. Vor Gericht gilt die Zeugenaussage eines muslimischen Mannes so viel wie die Aussage von zwei Andersgläubigen. Und weibliche Christen benötigen vier Zeuginnen, um Anschuldigungen eines Muslims zu widerlegen.
„Doch oft leben Muslime und Christen auch friedlich zusammen“, dies zu erwähnen, darauf legt Asi großen Wert. „Wir sind ja quasi 24 Stunden im Dialog“, betont er. Das Zusammenleben funktioniere vor allem in kleinen Gruppen und Gemeinschaften gut. So findet nach Berichten des Priesters das soziale Leben oft in friedlicher Gemeinschaft statt: „Wenn jemand aus dem Dorf oder dem Stadtviertel krank oder eine Familie von einem Todesfall betroffen ist, dann kommen alle zusammen, um zu helfen und Unterstützung anzubieten – egal welcher Religion man angehört.“
Viele Muslime schicken ihre Kinder auf christliche Schulen
Sein Ziel ist es, dass Christen in Pakistan als „ganz normale Menschen“ wahrgenommen werden. „Wir sind keine ‚Christen in Pakistan‘, sondern ‚pakistanische Christen‘ – das ist ein großer Unterschied“, betont der 64-Jährige. Muslimen und Christen müsse klar werden, dass sie in Pakistan zusammengehörten, dass sie „Menschen mit gleichen Wurzeln“ seien. Einen Schlüssel dazu sieht Asi in der Bildung. Die gebildeten Schichten des Landes seien bereits jetzt aufgeschlossener. Viele von ihnen schickten ihre Kinder auf christliche Schulen. Auch der kirchliche Gesundheitsdienst werde von ihnen gerne in Anspruch genommen.