Deutlich werde in dem Bericht, dass die Restriktionen der Religionsfreiheit in den letzten Jahren sowohl durch Regierungshandeln als auch durch soziale Anfeindungen in Europa, dem Mittleren Osten, Nordafrika und der Sub-Sahara-Region zugenommen haben. Rathgeber zufolge befinden sich die meisten Länder mit stark negativen Veränderungen in der Sub-Sahara-Region. Europa und Amerika weisen hingegen die wenigsten Länder mit Restriktionen auf. Viele Länder mit sehr schlechten Bewertungen sind im Mittleren Osten und Asien zu finden, das heißt in Gebieten, in denen eine Religion Privilegien erfährt und andere ausgeschlossen werden. Die Länderbeispiele führen zu der Schlussfolgerung, dass sowohl von der Regierung als auch vom sozialen Umfeld ausgehende Beeinträchtigungen häufig Hand in Hand gehen und sich wechselseitig bestärken.
Auch nicht-christliche religiöse Minderheiten im Blick
Die Studie ordnet das Phänomen der Bedrängung und Verfolgung von Christen in den jeweiligen politischen, sozialen und juristischen Kontext sowie in die Auseinandersetzungen um Rechtsstaatlichkeit und den Schutz der Menschenrechte ein. Dies soll auch dazu beitragen, Stereotypen und Vereinfachungen zu vermeiden und gleichzeitig die Solidarität von Christen untereinander zu fördern. Auch gelangen nicht-christliche religiöse Minderheiten in den Blick. Dazu erklärte Bischof Schindehütte: „Für die christlichen Kirchen gibt es keine Alternative zum Eintreten für die Religionsfreiheit – und zwar für alle und an allen Orten. Ich kann nicht einfach für meine bedrückten Schwestern und Brüder beten und dabei all jene außen vor lassen, die ebenfalls aufgrund ihres Bekenntnisses Opfer von Menschenrechtsverletzungen werden.“ Auch Erzbischof Schick legte dar, dass den Kirchen aufgegeben sei, den ‚um Jesu willen‘ bedrängten Christen und allen zu Unrecht Verfolgten solidarisch beizustehen: „Gefordert ist unser Gebet. Aber auch der aktive Einsatz für die weltweite Verwirklichung der Religionsfreiheit ist Glaubenspflicht.“