Mosaik mit Rekordwert
Lange hat er darüber nachgedacht, wie er das Schulzentrum in Gijlan, einer Stadt rund 45 Kilometer von Priština entfernt, stärker in das Bewusstsein der Menschen vor Ort rücken könnte. Wie er die Menschen überhaupt dazu bringen könnte, in das Zentrum zu kommen. Schließlich reifte ein Plan heran, der damit begann, die beinahe unzähligen kleinen braunen Tannenzapfen auf dem Schulhof einzusammeln. Dann wurden sie gereinigt und fein säuberlich in Stoffsäcken eingelagert. Über 50.000 Zapfen kamen so zusammen. Als schließlich die Bauarbeiten an der Aula beendet waren, machte sich der Salesianer gemeinsam mit ein paar Schülern ans Werk: Auf rund 90 Quadratmetern klebte er ein riesiges Mosaik aus Tannenzapfen, das die Porträts von Mutter Theresa, Don Bosco und dem albanischen Nationalhelden Skanderbeg zeigt. Pater Dominik ging es auch darum, den Schülern zu zeigen, das aus scheinbaren Kleinigkeiten – wie Tannenzapfen – etwas Großes werden kann. So entstand in der neuen Aula nach und nach ein gewaltiges Gemälde aus insgesamt 51.865 Tannenzapfen, das Pater Dominik und die Schüler bald nur noch das „Mosaik der Werte“ nannten.
Zwei Freunde waren so beeindruckt, dass sie das Werk für das „Guinness-Buch der Rekorde“ vorschlugen. „Ich habe dann tatsächlich einen Anruf bekommen“, erzählt Pater Dominik lachend, „und zuerst wollten die mich davon überzeugen, dass man aus Tannenzapfen doch überhaupt kein Mosaik machen könne. Schließlich haben sie sich darauf eingelassen, wenn es mindestens 25 Quadratmeter groß sei, aber da hatten wir schon knapp 80 Quadratmeter fertig.“
Nachdem die Fotos verschickt und geprüft waren, dauerte es nur ein paar Tage, bis Pater Dominik die Rekord-Bestätigung in Händen hielt. „Von diesem Moment an hat sich hier viel geändert“, erinnert er sich. „Plötzlich kamen die Menschen in unser Zentrum und ich wurde zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen. Jetzt war ich für sie der ‚Guinness-Weltrekordhalter aus Gijlan‘ und es kamen jeden Tag Besuchergruppen in unser Zentrum. Offiziell natürlich nur um sich das Mosaik anzuschauen, aber tatsächlich waren auch viele froh, einen Vorwand zu haben, um unsere Arbeit mit den Schülern und unsere Einrichtung anzuschauen.“