Die weltkirchliche Partnerschaftsarbeit
Als reichere Glaubensgeschwister sind die deutschen Katholiken angesichts der weltweiten Not häufig als Geldgeber und materielle Förderer gefragt. So wertvoll diese Hilfe ist, droht sie hin und wieder den Blick für die partnerschaftliche Dimension des Austauschs mit anderen Ortskirchen zu verstellen. Die unzähligen weltkirchlichen Partnerschaftsprojekte der deutschen Pfarreien, Hilfswerke, Diözesen und Verbände leisten nämlich mehr als innerkirchliche Umverteilung. Dort, wo neben der institutionellen Annäherung auch persönliche Begegnung und wechselseitige Anteilnahme zwischen Christen verschiedener Kulturen gelingt, wird Kirche als interkulturelle Lerngemeinschaft lebendig. Die Partnerschaft der Gemeinde St. Georg in Bocholt erzählt davon. Internationale Kooperationen theologischer Fakultäten und Forschungseinrichtungen helfen, Formen des weltkirchlichen Dialogs zu vertiefen, intellektuell zu reflektieren und kritisch zu begleiten.
Dabei strahlt die Partnerschaftsarbeit nicht nur auf dem Feld der Entwicklungszusammenarbeit über die Grenzen des kirchlichen Bereiches. Viele kirchliche Partnerschaftsprojekte eignen sich für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit als gelungene Beispiele „Globalen Lernens“, weil globale Problemlagen auf der Grundlage wechselseitiger Anteilnahme vertiefter wahrgenommen werden können.