Familienleben und Sprachenvielfalt
Das Familienleben bezeichnet Annika Schabbauer als bequem und geschützt. Die Kinder werden überallhin mit dem Auto gefahren und sind viel zuhause oder bei Freunden. „Die krasse soziale Ungleichheit hinterfragen sie nicht. Sie sind damit in Uganda und in Südafrika aufgewachsen. Mir macht das keine Sorgen“, sagt Annika Schabbauer, „der Wille, dass es allen Menschen gut gehe, ist bei unseren Kindern ausgeprägt. Sie sind sehr anpassungsfähig und nehmen zuerst das Gegebene an und hinterfragen es später.“
Bemerkenswert ist die Sprachenvielfalt, die die Familie umgibt. „Unsere Kinder hören täglich mindestens drei Sprachen“, meint Annika Schabbauer: „Schwedisch von mir, Deutsch von Robert. Linnea spricht Deutsch im Kindergarten. In Felix und Emils Schule spielt sich alles in Englisch ab.“ Dazu gesellt sich das Xhosa der Haushaltsangestellten und der afrikanischen Bevölkerung, sowie Afrikaans von ihren Kolleginnen und Linneas Erzieherinnen. Bei einer tollen Theatervorstellung mit Kinderchor, Kabarettisten und Sängern wurde der Familie erst hinterher bewusst, dass sie eigentlich nicht alles verstanden hatten, weil Afrikaans und Xhosa gesprochen wurde. Annika Schabbauer erklärt sich das so: „Wir haben es gehört und mitgelacht und die kulturelle Vielfalt als normal akzeptiert. Irgendwie schaltet das Gehirn ab und die Sprachen spielen wie Musik in den Ohren, ohne dass die Bedeutung entschlüsselt wird.“
Von Ursula Radermacher