„Die Aktion hat Anfang April 2020 begonnen, als die Folgen der Pandemie in Brasilien lebensbedrohlicher wurden und sich die Krankheit immer weiter ausbreitete“, erklärt Sr. Gertrud Fokter MC. Es sei absehbar gewesen, dass die Familien, die in informeller Arbeit ihr Geld verdienen, am meisten darunter leiden würden.
‚Schnelle und unbürokratische Hilfe‘ war folglich die Idee der Missionarinnen Christi in Brasilien. Sie erkannten schnell, wie dramatisch der Corona-Lockdown für viele Familien werden würde und wie er sie bald schon an die Grenze des Überlebens bringen könnte.
Das soziale Leben kam dann tatsächlich zum Stillstand und zahlreiche Familien, besonders in den Stadtrandgebieten von Städten wie Goiânia (Goias) und Vila Velha (Espirito Santo) gerieten in große Armut. Drei Missionarinnen Christi aus der Diözese Regensburg, die dort tätig sind, entwickelten an ihren Einsatzorten ein akutes Nothilfesystem. Mangelware waren in erster Linie Grundnahrungsmittel, aber auch die Belieferung mit dort üblichen 13-Liter-Kochgasflaschen wurden immer notwendiger.
Zunächst starteten sie einen Aufruf per Facebook und über weitere Soziale Medien in Brasilien, um lokale wohlhabendere Familien um Unterstützung zu bitten. Durch diese Unterstützung konnten Gutscheine für Lebensmittelpakete mit Grundnahrungsmitteln im Wert von umgerechnet 15 Euro organisiert und finanziert werden. Davon kann eine fünfköpfige Familie etwa 2 Wochen lang leben. Ein Jugendlicher im Stadtrandbezirk von Goiânia Viva (Goiania) übernahm die Koordination vor Ort, und in Vila Velha (Espirito Santo) organisiert Sr. Theresa Weiss gemeinsam mit dem Koordinator der Vinzentiner-Vereinigung die Ausgabe der Lebensmittelpakete.