Dem will das „Svētās Ģimenes Māja“ entgegentreten. „Wir begleiten Familien“, sagt die Direktorin Inese Švekle und das „in guten und in schlechten Zeiten“. So gibt es nicht nur Ehekurse, sondern auch Angebote für junge Eltern aber auch Seniorengruppen. Zudem bestehen Therapieangebote für Menschen in Not und auch die Selbsthilfegruppen, wie Anonyme Alkoholiker, versammeln sich unter dem Dach des „Svētās Ģimenes Māja“.
Das Zentrum wurde zwar erst 2015 eröffnet, das Gebäude blickt aber auf eine lange Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert reicht. Im Keller ist die Geschichte des einstigen Zisterzienserklosters noch gut sichtbar: Hier wurde ein kleines Museum errichtet, wo manchmal die „Kunstwerke“ aus den Krabbelgruppen oder Malereien von Suchtkranken ausgestellt werden. „Die Räume waren in einem schlechten Zustand, erst eine großzügige Unterstützung des Bonifatiuswerkes hat die Sanierung und die Eröffnung ermöglicht“, sagt Pfarrer Kravalis.
Das Bonifatiuswerk hat 100.000 Euro für das Familienzentrum inmitten der lettischen Diaspora zur Verfügung gestellt und zur Einweihung kam Monsignore Georg Austen persönlich nach Riga. Der Generalsekretär des Bonifatiuswerks überbrachte ein weiteres, wenn auch kleineres Geschenk. Ein buntes Kreuz, das nun über der Eingangstür hängt. „Es symbolisiert die Vielfalt unseres Hauses“, freut sich Direktorin Inese. „In Sorge für die Familie.“
Das bestätigen Mareks und Dace Kardasovi. Die beiden Rigaer sind seit zwei Jahren verheiratet und kommen nun zu den Paarabenden, da sie gute Erfahrungen in dem Ehevorbereitungsseminar hier gemacht haben. „Wir haben viele Freunde, die mal verheiratet waren und nun geschieden sind“, sagt der 23-jährige Student. „Eine Ehe kaputt machen geht leicht, aber an ihr arbeiten ist schwer und braucht Unterstützung.“ Und diese bekommen er und seine Frau im „Svētās Ģimenes Māja“.
Von Markus Nowak
© Bonifatiuswerk