Mittlerweile leben 70.000 der insgesamt 100.000 Kuna in der Stadt. Es ist nicht einfach, die eigene Kultur dort lebendig zu halten. Um dem entgegen zu steuern, engagiert sich Jeroncio in der indigenen Jugendarbeit der katholischen Kirche. Zwei Mal im Monat trifft sich die Gruppe zum Gottesdienst. Vorab wird, unter Anleitung von Padre Felix und Briseida Iglesias, eine weise Frau der Kuna, die Babigale studiert – die Heilige Schrift der Kuna.
Damit die Kultur der Kuna lebendig bleibt
Briseida Iglesias ist eine „Nele“, eine Gelehrte der Kuna und gleichzeitig praktizierende Christin. Sie kennt sich in den Ritualen und Bräuchen des Volkes aus und wird gerne um ihre Einschätzung gebeten. Für Jeroncio ist sie eine wichtige Mentorin. Beide haben sich in der pastoralen Arbeit in der Hauptstadt kennengelernt. Unterstützt vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat wollen sie indigenen Jugendlichen eine spirituelle Heimat in der Stadt geben. „Briseida kommt regelmäßig zu unseren Gruppentreffen. Sie hilft uns, das Wissen über unsere Kultur zu vertiefen“, sagt Jeroncio und umarmt die 57-Jährige zur Begrüßung. „Denn so lange wir alle unsere Geschichten kennen und die Bräuche ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Lebens sind, bleibt unsere Kultur lebendig und kann sich in dieser modernen Welt behaupten.“
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