Ihre Arbeit habe eine starke religiöse Dimension, erzählt Schwester Forster. Viele der Frauen gehörten schon in ihrer afrikanischen Heimat einer christlichen Kirche an. Forster selbst war 12 Jahre lang als Missionarin in mehreren Ländern Afrikas tätig, spricht daher auch Suaheli. Aus ihrem Glauben heraus hilft sie mit ihrer Mitschwester „Mabel“ in der Berliner Solwodi-Kontaktstelle den Frauen in Not und beobachtet, dass viele der Migrantinnen einen Anker im Glauben haben, aus dem sie Hoffnung schöpfen. „Die Frauen zeigen auch uns, wie Glauben funktionieren kann“, sagt die Ordensschwester. „Sie bringen sehr viel Lebensenergie und Kraft auf. Und Gott ist Leben.“
Auch die junge Peace sagt, ihr Glauben half ihr, schlimme Erfahrungen durchzustehen. „Er hat mich durchgebracht“, sagt sie mit fester Stimme. Schwester Forster erzählt von einem Programm für Frauen, die wieder in ihre Länder zurückkehren möchten. Denn nicht immer sei der Verbleib in Deutschland die beste Lösung. Ihnen wird etwa eine Überbrückungshilfe in der Heimat gegeben sowie eine Existenzgründung ermöglicht. In der Regel können die Frauen aber in Deutschland bleiben, besuchen Sprachkurse und machen häufig auch einen Berufsabschluss nach. „Wir wollen den Frauen nach ihren Gewalterfahrung Hoffnung schenken und eine neue Perspektive aufzeigen“, resümiert die Ordensfrau. Peace blickt auf die Ordensfrau und nickt: „Das ist Euch gelungen.“
Von Markus Nowak
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