19.11.2012 - Havanna
Die kolumbianischen FARC-Rebellen haben zu Beginn der Friedensverhandlungen am Montag in Havanna einen einseitigen Gewaltverzicht angekündigt. Die Waffenruhe solle ab sofort bis zum 20. Januar gelten, teilte der FARC-Kommandant Ivan Marquez bei seiner Ankunft in der kubanischen Hauptstadt laut lateinamerikanischen Medien mit. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte seinerseits die Möglichkeit eines Waffenstillstands ausgeschlossen. Dieser könne erst die Folge erfolgreicher Gespräche sein.
Vertreter der kolumbianischen Regierung und die Revolutionären Streitkräfte der FARC verhandeln seit Montag in Kuba über einen Friedensschluss nach fast 50 Jahren bewaffneter Auseinandersetzungen. Die Gespräche waren mehrfach verschoben worden. Kolumbiens Unterhändler Humberto de la Calle stellte in Aussicht, die FARC nach einer Einigung als politische Partei anzuerkennen.
Bei den Gesprächen in Havanna geht es um Landfragen, Beteiligung der Rebellen an der Politik, Drogenkriminalität, eine Entwaffnung und mögliche Entschädigungen für Opfer des Konflikts. Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte lateinamerikanische Rebellenorganisation.