Die Landesdirektorin für Sierra Leone der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Marina Mdaihli, mahnte, dass es nicht eine Hauptursache für die schlechte Lage in den Ländern gebe. Gesundheit sei wichtig, aber nur ein Teilaspekt der Entwicklungshilfe.
Nach Aussage von lokalen Hilfswerken hat Ebola die gesellschaftlichen Strukturen stark geschwächt. „Ebola hat unsere Gesellschaft zersplittert“, sagte der Direktor des Verbands für Erwachsenenbildung in Sierra Leone, Shecku Mansarai. Die Angst vor Ansteckung habe teils dazu geführt, dass zwischen Familien und Freunden der Kontakt abgebrochen sei. Mansarai berichtete von einem kommunalen Ebola-Projekt zahlreicher Nichtregierungsorganisationen und
kirchlicher Vertreter in Sierra Leone
. Das Engagement habe geholfen, die Ängste der Bevölkerung zu verringern, so Mansarai.
Die Leiterin des Instituts für Ärztliche Mission, Gisela Schneider, erinnerte an die weitreichenden sozio-ökonomischen Folgen der Ebola-Krise in der gesamten Region. Die Epidemie habe Wellen geschlagen, sie habe nicht nur Menschen das Leben gekostet, sondern auch Angst und Misstrauen gesät. Die Gesundheitssysteme seien zusammengebrochen und viele Menschen litten infolge der Epidemie unter Armut.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich mit Stand 15. April 25.826 Menschen mit Ebola infiziert, 10.704 sind an dem Virus gestorben.